Ich war am Wochenende mal wieder im Frühtau zu Berge und so (wir zieh’n, Falleraa), in der Ecke von Mudau-Schloßau, das kennen vielleicht einige von Ihnen. Jedenfalls bin ich wie üblich halbwegs quer durchs Unterholz, und dort auf ein Denkmal oder so was ähnlliches gestoßen. Ich hielt es zunächst für ein Hundegrab, denn ich habe schon vor einigen Monaten mal ein sehr aufwändiges Hundegrab im Unterholz entdeckt, bei Schloß Waldleinigen.

Die adligen Herren hier in der Gegend hatten offenbar ein inniges Verhältnis zu ihren Hunden, ich nehme an, es liegt daran, dass die Hunde bei der Jagd halfen und damit für die Nahrung im Hause Waldleinigen sorgten. Es gab ja seinerzeit weder den Edeka noch den Penny-Markt im nahegelegenen Mudau, man muß sich das mal vorstellen, also lag quasi alle Verantwortung bei den Jagdhunden. So in etwa stelle ich mir das vor. Und dann macht es ja auch Sinn, mit aufwändigen Grabstellen eines zuverlässigen Hundes zu gedenken.

Also jedenfalls lag ich aber in diesem Falle falsch, es handelt sich mitnichten um ein Hundegrab, sondern um das etwas verwitterte Gedenken an eine Hochzeit. An die von (Klick!) Emich zu Leiningen und seiner holden Feodora am 12. Juli 1894. Wir wollen hoffen, dass die Ehe insgesamt etwas aufgeräumter war als diese steinerne Gedenkstätte mitten im Dickicht, umgeben von stacheligen Bromberranken, aber immerhin sind fünf Kinder aus ihr hervorgegangen (aus der Ehe, nicht aus dem Steinhaufen).

Olle Emich war ein Großneffe von Queen Victoria, sein Vater ihr Halbbruder – im Odenwald laufen ja quasi alle Fäden der englischen Monarchie zusammen, und Victoria selber ist angeblich sogar hier gezeugt worden; treue Blogleser wissen das, alle anderen können die Geschichte (Klick!) hier nochmal nachlesen.

So. Bildungsauftrag des Blogs für heute wieder mal erfüllt.

Ich wünsche Ihnen eine guten Start in die Woche. So gesehen kann es ja eigentlich alles nur besser werden.

2 Kommentare zu “Emich und Feo.”

  1. Eigentlich könnte ich jeden Blog mit Lobeshymnen auszeichnen: einfach „doll“, nicht nur der ausgezeichneten Fotos wegen, auch die „erzählten“ Worte sind’s die zusammen ein wunderbares „Album“ ausmachen. ….und heute: die Leininger! Mit Emich (1926-1991)verbanden mich gute auch „fliegerische“ Begegnungen. Burg und Ort Hardenburg b/Bad Dürkheim (Geburtsort meiner Mutter) und Stammburg derer von Leininger, boten in meiner Jugend- und Ferienzeit tolle Gelegenheit die Mauern und Keller „unsicher“ zu machen.

    1. Also ich schließe mich dem Kommentar voll und ganz an !
      Ich bin jedesmal immer wieder angetan von den Posts, Dankeschön dafür
      LG

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