Kein Mensch unterwegs da draußen. Bitterkalt und nass ist es, und zwischen den Bäumen wabert der Nebel. Die Wege eine einzige Schlammschlacht, sogar der ansonsten wetterfeste Hund ziert sich an der einen oder anderen Stelle, trotzdem sind die Pfoten bald schwarz. Nichts ist zu hören im Wald, gar nichts, nicht mal die Vögel piepsen, nur ganz hin und wieder ruft knarrend eine Krähe. Ein bißchen unheimlich ist das, und wunderschön. Wir schrecken drei Rehe auf, die lautlos davonspringen, hinein in den Nebel. Ich habe mal irgendwo gelernt, dass Rehe nie weit flüchten, nur bis ins nächste Versteck, und ich bilde mir für ein paar hundert Meter ein, wir werden weiter von ihnen beobachtet. Bis wir dann selber irgendwo im Nebel verschwunden sind.

Das Handy ist aus, das ganze Geplärr und Geschrei bleibt draußen, die Mails und die Messages, das ping! und pling! des Internets. Nichts und niemand kann mich hier erreichen. Wenn die Welt jetzt noch ein bißchen verrückter werden würde als sie ohnehin schon ist – ich würde es für zwei, drei Stunden nicht einmal bemerken.

Vielleicht war ich nie so dankbar für den Wald direkt vor der Haustür wie in den vergangenen zwei Jahren.

6 Kommentare zu “Unterwegs.”

  1. ja.. Natur pur und Stille
    wunderschöne Bilder
    mein Mann hat immer gesagt.. was regst du dich auf..
    ohne das I Net hättest du nie von den Dingen und den Leuten erfahren

    liebe Grüße
    Rosi

  2. Waldliebe pur! Einsamkeit, Ruhe, Stillstand der Zeit, Momente des Loslassens. Dank für das bildgemachte Schweigen in Forst und Gehölz.

  3. Die Nebel-Fotos sind wunderbar. Ich liebe Nebel, und die krächzende Krähe habe beim Lesen richtiggehend gehört. „Quoth the raven, nevermore.“ Ach ja, jetzt ist wieder die Zeit für gute Literatur. Fachartikel muss ich das ganze Jahr über lesen, da kommt man ja zu nichts.

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