Wir werden aufgefordert, unsere Kontakte nochmal um 50 Prozent zu reduzieren, und ich denke so bei mir Dann müsste ich meinen Mann eigentlich in der Mitte durchsägen. Ich weiß nicht, ob das nun wirklich so gemeint war, bringt mich aber zu der Frage, wie das nochmal ging mit dem publikumswirksamen Zersägen von Personen auf abgedunkelten Bühnen. Da kommt nun wieder der Bildungsauftrag dieses Blogs ins Spiel.

Jedenfalls hat der weltberühmte Trick mit der zersägten Jungfrau einen eigenen Wikipedia-Artikel, den sollte man sich zu Gemüte führen, bevor man eine Jungfrau, wahlweise die eigene Ehegattin oder den Gatten zersägt, um auf die 50prozentige Kontaktbeschränkung zu kommen. Ich entnehme dem Artikel unter anderem, dass es sogar ein Standardwerk mit dem Titel Die zersägte Jungfrau im Wandel der Zeiten gibt; womit manche Leute ihr Geld verdienen, ist ja schon erstaunlich. Wenn nun natürlich massenweise Menschen andere Menschen halbieren, um damit wiederum ihre Kontakte nochmal zu halbieren, dann wird dieses Standardwerk umgeschrieben oder zumindest ergänzt werden müssen. Warten wir das mal ab.

Ausserdem hab ich irgendwo in diesem Internetz gelesen, dass es die zersägte Madam in vielen Versionen gibt, mit Motorsägen, Kreissägen und auch ohne Kiste, und damit sind wir dann wieder beim eigentlich Thema dieses Landlebenblogs, denn Motorsäge oder Kreissäge hat ja hier nun wirklich jeder. Wir führen diese Gerätschaften besonders in der Herbst- und Winterzeit immer mit uns, hinten im Auto, man weiß ja nie, welchen umgestürzten Baum man nachts von der Fahrbahn sägen muß. Ich verfüge als selbsternannte Landfrau sogar noch über eine akkubetriebene Astsäge, außerdem über eine Wippsäge. Wobei ich jetzt noch nicht weiß, wie ich meinen Gatten da in das Wippsägen-Gestell legen müsste, um einen sauberen Schnitt hinzubekommen, aber wir klären, das, bleiben Sie dran.

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Die gestrige Fotostrecke aus dem Odenwälder Kreiskrankenhaus hat unglaubliche Resonanz bekommen, ich bin ganz überwältigt. Danke dafür. Vielleicht hilft es ja, die Arbeit der Menschen da auf der Covid-Station noch sichtbarer zu machen.

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Erstes Adventswochenende jetzt auch wieder rum, ein bißchen Schnee gab es auf den Odenwald-Höhen, und still war es. Traditionell ist das dabei hier das Wochenende, an dem mein künstlerischer Mann sein Atelier öffnet, für alle Kunst-Interessierten und Kunst-Käufer, seit 25 Jahren macht er das, und am 1. Adventswochenende ist hier dementsprechend traditionell die Hölle los, die Menschen drängeln sich im großen Atelier und in der viel zu kleinen Küche, es sind unglaublich viele jedes Jahr, mal 150, mal 200, obwohl – oder gerade weil – wir auf dem Lande leben, in der vermeintlichen Provinz.

Die Leute treffen sich hier, sie schauen, und viele kaufen dann auch etwas. Alles essig, jetzt schon das zweite Jahr. Dem Gatten fehlen nicht nur die Einnahmen, sondern auch das Publikum, die Kunst-Freunde, der Widerhall, die Reaktionen auf seine Malerei. Ich kann mir nur ungefähr vorstellen, was das für freischaffende Künstler bedeutet, gut ist das jedenfalls nicht, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Wir wollen nicht klagen, wir kriegen das alles hin, aber falls Sie einen freischaffenden Künstler kennen, den es richtig schlimm erwischt hat – vielleicht können Sie den unterstützen, irgendwie. Vergessen Sie die Leute nicht.

Wir warten und hoffen jetzt einfach auf den 1. Advent 2022, man wird ja bescheiden, da veranstalten wir dann also unser nächstes Offenes Atelier auf dem Lande. Man muß sich schließlich Ziele setzen. Wobei mir einfällt, dass – wenn ich meinen Mann nun mit der Motorsäge um 50 Prozent reduziere -, dass das also vielleicht irgendwie unpassend wäre, so ein halber Maler in dem großen Atelier, was sollen denn die Leute denken. Ich werde das irgendwie anders machen müssen mit der Halbierung der Kontakte.

Ein Kommentar zu “Die zersägte Jungfrau.”

  1. Liebe Friederike,
    ich bin – mal wieder! – hin und weg von soviel ganzheitlicher Kreativität! Danke!!!
    Mit Vor-Freude auf den nächsten Blog,
    Liebe Grüße!

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