Is scho‘ schee, irgendwie so würde man vermutlich in der Kurpfalz sagen, dieser Schnee ist schon durchaus schön, hieße das übersetzt. Ja, isser. Wieder zweieinhalb Stunden vor der Haustür durch den Wald geackert und ein bißchen geknipst. Und kaum jemand unterwegs.
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Auch schee ist ja übrigens die Tatsache, dass kommende Woche das hiesige Kreis-Impfzentrum loslegen soll. Wenn es denn dabei bleibt. Noch schöner, dass unser Bürgermeister Hilfe anbietet: Wer alt ist und weit und breit niemanden hat, der ihm zur Seite steht, kann im Rathaus anrufen, dann übernehmen die das mit der telefonischen oder der online-Terminabsprache. Die Leitungen sind ja offenbar dauerbelegt, da braucht es Kraft und Nerven. Und nicht jeder über 80 ist ja schon in diesem Inter-Netz. Und wenn einer Begleitung zum Impfzentrum braucht, oder eine Mitfahrgelegenheit, dann kriegen wir das auch noch hin, heißt es sinngemäß im Amtsblatt. Landleben halt.
Das ist übrigens das selbe Rathaus, dessen Mitarbeiterin mich seinerzeit hundertmal um Verzeihung bat, als ich mich dort anmelden wollte. Ich musste damals fünf Minuten warten, das sind ja immerhin 300 Sekunden, wenn man es recht bedenkt, vor mir war ein junger Mann dran. So einen Andrang haben wir sonst nie!, sagt die Frau und hob entschuldigend die Arme Richtung Himmel. Ich verzieh ihr gnädig, und der Satz ist bei uns zuhause inzwischen zum geflügelten Wort geworden. Inklusive Arme-heben.
Könnte man so gesehen auch mit Blick auf den Schnee sagen: Soviel Andrang hatten wir zumindest lange nicht mehr. Die Schneeflocken tanzen vor dem Fenster, und die Schneewehen versuchen, durch die Kellertür ins Haus zu kriechen. Dass eine kaputte Regenrinne dafür sorgt, dass Tauwasser vom Dach in die Halle am Haus läuft und demnächst ins Allerheiligste Bilderdepot des Künstlergatten, das ist jetzt wieder eine andere Geschichte. Von der berichte ich Ihnen erst, wenn wir das irgendwie im Griff haben. Das passt nicht zur romantischen Winterstimmung, da sind wir uns wohl einig.
Die Altbayern sagen auch „Is scho schee“ oder „Is fei schee“.
Und im Sommer sagen die Erzgebirger: „Heit is scheen, heit gieh mr barbsch.“