Es braucht jetzt nur noch einen Windhauch oder ganz kurz vier gigantische Schneidezähne, dann ist die Eberesche fällig. Eben noch dick und stolz, jetzt angefressen, nackig, wacklig. Wie’s halt so geht im Leben. Ach, Bibi.

Der Landkreis ist mal wieder Spitze. Aber nicht so, wie ich das hier immer wieder behaupte. Nicht so, wie man sich das wünscht. Die Region knackt demnächst die 400er-Marke bei der Sieben-Tages-Inzidenz, fast 150 neue Fälle innerhalb eines Tages. Das Drecksvirus kriecht inzwischen durchs Dorf und durch den Freundes- und Bekanntenkreis, durch Altenheime, Behinderteneinrichtungen und Schulen sowieso. Wir igeln uns zuhause ein und vermeiden alles, was sich noch vermeiden lässt.

Dem Gatten habe ich verboten, in der Apotheke Masken zu ergattern. Fer umme, wie man hier so sagt. Kostet nix für seine Altersgruppe. Dass sich daraufhin die Mitglieder der Risikogruppe in Trauben vor den Apotheken drängeln, fand ich nur so semi. Ausserdem hatte ich verstanden, dass es darum ginge, Menschen zu versorgen, die nicht mal eben teure Masken kaufen können, wegen Ebbe in der Kasse. Trifft auf uns nicht zu, gottlob. Also: zuhause geblieben, keine Masken ergattert. Wir haben schon welche und kaufen bei Bedarf weitere, irgendwann.

Wenn ich zudem höre, dass es angeblich hier und da einen gewissen Masken-Abgreif-Tourismus gab, Menschen also zu drei, vier Apotheken getippelt sind, hahahaaaa, wie clever!, um sich jeweils ihre Masken abzuholen und die dann im Dutzend heimzutragen, dann bekomme ich, gelinde gesagt, einen ziemlich dicken Hals. Ich kann nur hoffen, ich habe da was falsch verstanden. So wird es sein, wahrscheinlich. Ich verstehe ja manchmal was falsch. Im Großstadt-Moloch mag sowas vorkommen, aber doch nicht bei uns, auf dem Land.

Kann ich Ihnen noch was Erfreuliches vermelden? Klaro. Morgen ist wieder Balkon-Konzert im Nachbardorf. Sonntag, 16 Uhr, in Wagenschwend. Der Musikverein spielt auf, ein jeglicher von seinem Balkon aus, von der Terrasse oder vor dem Scheunentor, der Stalltür. Dirigiert wird via Video-Schalte, und dann spielen alle los, quer durchs ganze Dorf verteilt, aus allen Himmelsrichtungen schallt die Musik, und irgendwo in der Dorfmitte, so Richtung (der einzigen) Kreuzung, treffen sich die Töne dann. Oder auch nicht. Das ist auch völlig wurst, es geht schließllich nicht um musikalischen Hochgenuß, sondern um die Geste. Und die Freude und das Miteinander, Füreinander. Sowas gabs im Frühjahr schon mal, wenn Sie unten aufs Bild klicken, kommen Sie zu dem entsprechenden Video.

Klick aufs Bild führt Sie zum Video

Sie können also morgen die Fenster aufreißen um 16 Uhr. Oder einen kleinen Adventsspaziergang machen, Bewegung an frischer Luft ist ja noch nicht verboten. Tut Ihnen auch mal gut. Und man kommt auf andere Gedanken, das ist überhaupt das Allerbeste daran.

5 Kommentare zu “Ach.”

  1. H.s haben sich schon ihre Masken abgeholt, obwohl sie sich welche leisten können. auch als Anerkennung der Bemühungen der Obrigkeit. Und damit ihre nicht abgegriffen und dann im Internet teuer verkauft werden.
    Bibi ist ein/e sehr Fleißige/r.

    1. Oh, liebe Zeit, an die Variante abgreifen und weiterverkaufen hatte ich noch gar nicht gedacht…. Und Bibi ist ein Biberbulle, tatsächlich also ein ER.

  2. Leider haste Dich nicht verhört mit Masken abgreifen. Hat mir mein Junior erzählt, war in Mosbach ganz schlimm. Er sah allein 7 Personen die in 3 verschiedenen Apotheken gingen und mit Masken raus kamen….

  3. Hoffentlich werden da die Adressen auch Mal wirklich abgeglichen und Masken berechnet!
    Und vielleicht nehmen sich die Leute manchmal bei stärksteer Bevölkerungsdichte mehr in acht?
    Herrn Biber mag ich immer wieder so gern ansehen, in seinem dicken Winterfell und Deinem gestochen scharfen Meisterfoto!
    Danke
    Gesund bleiben!
    Liebe Adventsgrüsse
    Nina

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