Im Lieblingswald unterwegs gewesen. Alles voller Birken. Oder Bürken, wie der Berliner sagen würde. Bürken und Kiefern und sandiger Boden, fast wie in der Mark Brandenburg. Hach. Naja, Sie wissen schon.

Und Pilze gesucht. Pülze, wie der Berliner sagen würde. Keine Pülze mehr gefunden, dafür eine kleine Liebesbotschaft, mitten im Wald. Nochmal hach. Ja, auch Männer mit Kettensägen haben einen Sinn für Romantik.

A propos Kettensäge: Die Weihnachtsbaum-Saison läuft auf vollen Touren, überall jaulen die Motorsägen in den Plantagen, überall Autos und Traktoren und brummende LKW mit vollbeladenen Hängern. Die Branche erwartet ein gutes Jahr. Schließlich wird die Großfamilie nicht mehr um den einen Baum bei der alt‘ Mutter herumsitzen, sondern jede Familie brav für sich alleine um einen eigenen Baum. Braucht also ein deutliches Plus an Bäumen zum diesjährigen Christfest. Weihnachtsbaumanbauer sind quasi Profiteure der Corona-Krise. Wenigstens einer, der sich freut. Ja, da staunen Sie. Das sind so die Themen auf dem Lande.

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Und a propos Christfest: Ich habe mich als Proband zur Verfügung gestellt, ungerne natürlich, aber man will ja nicht unhöflich sein. Als Lebkuchen-Proband. Nicht, dass Sie am Ende noch meinen, wir hätten hier nichts Sinnvolles zu tun.

Ein wirklich verantwortungsvolle Aufgabe ist das, die eiserne Selbstdisziplin verlangt und deren Hauptschwierigkeit darin besteht, nicht alle Lebkuchen auf einmal in sich reinzustopfen, sondern jeweils nur ein Häppchen zu nehmen. Um den Kandidaten dann nach verschiedenen vorgegebenen Kriterien nachgeradezu wissenschaftlich zu bewerten.

Ein Bekannter hatte die Lebkuchen-Proben in Nürnberg erworben, also quasi in der Wiege der deutschen Lebkuchen-Herstellung, am Busen der deutschen Lebkuchen-Tradition. Aufwändig eingepackt, beschriftet und mit zahlreichen Statistiken gingen dann die Probier-Sets an ausgewählte Probanden, und ich bin sehr stolz und dankbar, dass ich dabei sein durfte. Der Bekannte hat, im allerbesten Sinne, offenbar einen gehörigen Knall, und genau solche Menschen mag ich ja sehr.

Und im Übrigen will ich Ihnen mal was sagen: Wer Lebkuchen-Untersuchungs-Päckchen und -Fragebögen erstellt, und wer – wie wir – einen Nachmittag damit zubringt, sehr gewissenhaft seine Aufgabe als ehrenamtlicher Lebkuchen-Proband zu erledigen, der kann in der Zeit wenigstens keinen Blödsinn anrichten, irgendwo da draußen in der Welt. Naja, Sie wissen schon.

Ja, fotografisch dokumentiert hat er es auch. Foto: E.M.

7 Kommentare zu “Dies und das.”

  1. Oh, das ist großartig!

    Und ja, genau dafür gibt es Blogs – um all die liebenswürdigen Verrückten zu versammeln und gemeinsam seltsame Dinge analogdigital zu tun. Ich erinnere mich mit großer Freude daran wie wir damals (TM) in Bloggersdorf das Bloggerbacken bei Herrn Exit (Blog leider offline) in der Vorweihnachtszeit (ca. 2005) veranstalteten oder ich an der legendären Blogkochshow vom Herrn Spontiv (jetzt auf http://www.alterswerk.com unterwegs) anno 2009 teilnehmen durfte. So viel Spaß!

    Großes Lebkuchenkino bei Ihnen – bitte unbedingt die Platzierungen bekanntgeben!

  2. hach..
    so wunderschön der Birkenwald
    ich mag das.. da ist es nie dunkel
    früher wurden Birken an die Straßenränder gepflanzt weil sie „Licht“ gaben
    (als es noch keine Autos gab ;) )
    Lebkuchen probieren.. wie herrlich
    ob ich da hätte widerstehen können jeden ganz aufzuessen ..

    liebe Grüße
    Rosi

  3. Also diese Bilder – so wunderschön Frau Landleben, dass ich sie mir als Kalender in die Wohnung holen würde und noch immer hoffe, dass Sie und eine Ausstellung oder eine Ausstellung und Sie – aber das habe ich ja schon gesagt :).
    Das Lebkuchenprobatorium gefällt mir sehr gut – ich werde dieses Jahr mal wieder selber welche backen, finde einfach keine, in denen nichts vom dem ist, gegen das ich allergisch bin :/.
    Herzliche zu Ihnen, Ev

  4. Die Birkenwaldbilder sind wunderschön. Lebkuchenproband – welch‘ großartige Aufgabe.
    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    Lydia

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