Das war so ein Wochenende, mit dem hätten wir uns glatt für eine LandLust-Reportage bewerben können, aber hallo. Samstag nahezu wildfremde Menschen zum Kaffee dagehabt und mit denen einen rasend netten Nachmittag verbracht. Zwischendurch den Freund aus dem Nachbardorf reingelassen, der mit zwei gerupften splitterfasernackten und ehemals glücklichen Hühnern unterm Arm vor der Tür stand. Am See gewesen und mit den Forellen geplaudert.

Sonntag dann das LandLust-Komplett-Paket. Der Gatte macht unter Ausbreitung von Höllen-Gestank Duftwolken – gefühlt – 3,5 Kilo Leberpastete und kocht Hühnerbrühe ein, wir backen Brot (riecht bei der Herstellung deutlich besser) und beurteilen mehr oder weniger fachmännisch die anstehende Ernte im Garten.

Die Puffbohnen könnten bald soweit sein. Die Kirschen werden auch immer röter. Es handelt sich hierbei um Knorpelkirschen, behauptet der Gatte, und ich muß das erstmal googlen. Lerne dabei etwas über den weltberühmten Herrn Christian Truchseß von Wetzhausen zu Bettenburg, den kennen Sie ja bestimmt alle schon längst. Den muss man kennen, wenn man Kirschen erntet, der hat nämlich die Kirschwochen erfunden. Litt allerdings offenbar unter Dyskalkulie, denn seine Kirschwoche ist nicht sieben, sondern 15 Tage lang. Man muss das nicht verstehen, nur wissen muss man das. Und dieser Blog hier hat ja schließlich einen Bildungsauftrag, naja, Sie wissen schon.

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Laufen mit den Hunden im waschküchen-dunstigen Wald, früh morgens. Die verrückte Frau Lieselotte vorneweg, das alte Hündchen hintendran. Jedes einzelne Grashälmchen muß heute ausgiebig von unten bis oben abgeschnuppert werden, und ich frage mich in diesem Zusammenhang, ob Stundenzentimeter eigentlich eine gängige Maßeinheit für Geschwindigkeit ist. Bei den Besitzern älterer Hunde sicherlich.

Wir rasen also mit unglaublichen 100 Stundenzentimetern durch den finstren schwülen Tann, und bevor ich mich aufrege, denke ich lieber darüber nach, dass das uralte Hündchen mir eines Tages fehlen wird. Sehr sogar. Das könnte aber gottlob noch ein bißchen dauern, nach einem Bluttest und einer allgemeinen Untersuchung jüngst machte der Tierarzt ein übertrieben ernstes Gesicht und sprach Frau Landlebenblog…. ich fürchte, ich fürchte….ihr Hündchen wird 120 Jahre alt. Naja, die gute Pflege halt.

Allerdings ist das Hündchen in den vergangenen Tagen gleich mehrfach hohe Treppen heruntergerauscht, das ist ein neues Phänomen, aber eines, von dem sie sich leider wenig beeindrucken lässt. Oh, ein Albatros!, sagt ein Besucher trocken, aber irgendwie auch liebevoll, als sie ihm dieser Tage direkt vor die Füße flog, mit weit ausgebreiteten Armen und Beinen. Wir müssen uns da was ausdenken. Also, wenn Sie demnächst hier im Hause überall Kindersicherungsgitter an den Treppen vorfinden: Nein, wir sind nicht in Erwartung, wir haben einen alten Hund.

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Ich wundere mich, dass Die Corona-Pandemie also angeblich offensichtlich schon wieder vorbei ist, zumindest bekommt man ja diesen Eindruck, wenn man so in der Welt und in den Medien herumschaut. Ich bleibe – übertrieben oder nicht – vorsichtig und rücksichts-voll, das mag dem einen oder anderen idiotisch und hysterisch vorkommen, seis drum. Wir meiden alles, was im Entfernten nach Menschenauflauf aussieht, gehen allenfalls einmal die Woche in den Supermarkt und halten ansonsten Abstand, wo es geht. Aber unser Urlaub!, ruft der Gatte, was machen wir in unserem Urlaub? Wenn es nach mir ginge, würde ich Urlaub im Odenwald machen, seit jeher, aber der Gatte will nun auch mal weg. Wenigstens innerhalb von Deutschland. Logo. Also bitte.

Wir bräuchten doch bloß ein einsames Häuschen, mitten in der Natur, in einer schönen Gegend, nicht zu weit entfernt, und bezahlbar muß es auch noch sein. Und Hunde: Hunde muß man mitbringen dürfen, spricht mein Geo. Jahahahahaaaa, alles kein Problem, nee, is klar. Will ja auch sonst fast niemand Urlaub in Deutschlands schönsten Ecken machen. Träum weiter, denke ich so bei mir und daddle noch ein bisschen im Internet herum, mal gucken, was die Freunde bei Facebook so von sich geben an einem herrlichen Sonntagmorgen. Der Rest ist Geschichte: Die Bloggerkollegin bei Facebook bietet ein Ferienhäuschen feil, ein einsames Häuschen, mitten in der Natur, in einer schönen Gegend, nicht zu weit entfernt, und bezahlbar ist es auch noch, und Hunde darf man mitbringen. Sag ich doch: Wir finden sowas. Bingo. Naja, Sie wissen schon.