Ich bin da heute mitten im tiefen Wald durchs unterste Unterholz gestolpert, fernab aller größeren und kleineren Wege, es waren nur noch zugewachsene Pfade, denen ich folgte, und da entdeckte ich sowas wie eine etwas andere Waldhütte.
Ich nehme an, das ist eine Art Waldarbeiterhütte. Allerdings fehlten die entsprechenden Busen- Pinups Klischee-Bilder innen an den Wänden. Ja, ich habe einen Blick hinein geworfen, die Tür stand halb offen, ich war so frei. Und hatte ja auch Hunde dabei, für den Fall, dass da ein Massenmörder herausgesprungen wäre. Ein Waldschrat mit verfilztem Zottelbart und wirrem Haar. Oder mir eine Leiche entgegengekullert käme. Mit alldem hatte ich ein bisschen gerechnet, zugegeben. *wischt sich immernoch den Angstschweiß von der Stirne*
Waldarbeiterhütte? Oder Endstation Unterholz-Schrottplatz? Spart die Entsorgungskosten, man kennt das ja, leider. Jedenfalls war es ein bisschen unheimlich.
Vielleicht habe ich nur zu oft Tatort geschaut. Oder irgendwelche Horrorfilme, die im Wald spielen. Um genau zu sein, habe ich in meinem Leben allerdings noch nicht einen einzigen Tatort und noch keinen einzigen Horrorfilm geschaut. Ich werde ja schon bei ollen Krimi-Klassikern wie Edgar Wallace Der Frosch mit der Maske ganz wuschig, weil ich so zart besaitet bin.
Und in Wirklichkeit ist das vielleicht weder eine Waldarbeiterhütte noch ein Ersatzschrottplatz, sondern eine romantische Liebeslaube. Für wen und wann und was auch immer. Des krieje mer aa noch raus!, würde der alte Kalle Friedmann jetzt grinsend sagen. Oder sowas in der Art.
P.S. Im Übrigen traf ich später auf dem größeren Waldweg dann noch eine Schlägertruppe. Also, eine Christbaum-Schläger-Truppe. Mit schwerem Gerät und Netzen und allem, was man halt so braucht, wenn man Christbäume schlagen und eintüten will. Ja, es geht schon wieder los. Damit Sie zum Heiligen Christfest unter einem frisch geschlagenen Tannenbaum sitzen und Oh, Du Fröööh-liche-he singen können.
Gegen (frisch geschlagene) Tannenbäume bin ich allergich! Man soll die Bäume und Pflanzen generell da stehen lassen, wo sie sind. (Erinnert sich noch jemand an die Diskussion von vor ca. 2 Monaten wegen eines Konzertes in Düsseldorf? Da bekam ich die Krätze! Mal eben jahrzehntealte Bäume schlagen, damit ein Ed Sheeran auftreten kann. Am A****!)
Was den Wohnwagen angeht, so können Sie sich meine Woche im Seeadlerschutz in Mecklenburg-Vorpommern 2002 vorstellen. Der Kasten war aus den 70ern, meine Begleitung und ich schnatterten uns im April so die Hintern ab…aber genial war es!! Durch die Dachluke führte ein Kabel von den Solarzellen zum Funkgerät. Was auch erklärt, das sämtliche Heizversuche in der feuchtkalten Luft verpufften. Während die eine sich die Haare mit dem ersten Topf angeheiztem Wasser wusch, stand die andere drin und kochte das nächste Wasser auf, zum Spülen. Klo? Klappspaten! Und ansonsten galt, so wenig Lärm und Dreck wie möglich zu machen. Es fiel uns nicht schwer in diesem Kasten, wir waren meistens im Wald, drumherum und an den kleineren Seen vom Schaalsee unterwegs.
Danke für diesen Erinnerungsschubs. :)
Wow, das klingt cool….war das eine Art arbeitseinsatz bei den seeadlern? Will auch!!
Es freut mich, das Ihnen so ein Einsatz gefällt. Dieser fand im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres statt. Vielleicht ließe sich etwas in der Art über den NABU oder BUND für ein paar Wochen einrichten? Freiwillige werden im Naturschutz eigentlich immer gesucht.