Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, kurz wmdedgt, das will die freundliche Nachbarbloggerin heute hier wieder von uns wissen, und wenn Sie wollen, können Sie all diese Tagebuchbloggereien hier nachlesen, es werden im Lauf des Tages und gegen Abend immer mehr. Und ich bin auch wieder dabei. Obwohl das nun ein stinknormaler Montag zu werden scheint, aber so gesehen sind stinknormale Montage mir doch ganz lieb. In meinem Job ist man ja immer froh, wenn irgendetwas stinknormal ist und ausnahmsweise so läuft, wie man sich das vorher so geplant und vorgestellt hat.

sdr

Morgens in der Küche erstmal ein bißchen heimelige Adventsathmosphäre verbreiten, zum ersten Kaffee um 6 Uhr, die Hunde schlafen noch, der Gatte auch, da kann den Frieden kaum was stören. Allenfalls der Blick aufs Thermometer.

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Ich gehöre ja leider zu den Menschen, die morgens raus müssen, nein, rauswollen, ehrlich, ich mag das. Es kostet hin und wieder Überwindung, so auch heute, aber bitte. Also los, auf die Felder und zum Teich, erst eine gute halbe Stunde durch die Eiseskälte, eingepackt wie das Michelinmännchen, dann am Teich mal nach dem Rechten sehen. Forelle wollte ich ja nicht gern sein, bei diesem Wetter, aber bitte. Angeblich tut die Kälte ihnen nichts, die lassen sich einfach zu Boden sinken und stellen alle menschlichen Bedürfnisse auf Null, man könnte ja fast neidisch werden.

mde

dav

Erst ein bisschen Home-Office, und dann zum ersten Job-Termin des Tages, ich nehme da heute früh mal wieder eine von diesen krachend vollen Ausfallstraßen durch den Odenwald, ja, Sie dürfen uns gerne bemitleiden, der Verkehr ist schlimm hier auf dem Land.

sdr

Beim Pressetermin der Arbeiterwohlfahrt selbstgebackenen Baiserkuchen gegessen und guten Kaffee bekommen, die AWO lässt sich da nicht lumpen. Und hat auch nicht mal was dagegen, dass mich Frau Lieselotte begleitet, das nenne ich mal vorbildlich, das mit dem Kuchen und der Lieselotte, so macht der Job als Journalistin Spaß.

dav

Und nebenbei eine Menge gelernt über das neue Pflegestärkungsgesetz der Bundesregierung, das klingt ja alles wirklich toll, birgt aber offensichtlich einiges an Tücken. Fleißig mitgehört und mitgeschrieben. Und drüber nachgedacht, ob und wie das eines Tages mal für mich von Bedeutung sein könnte, dieser ganze Pflegebürokratenkram, Ich fürchte da schon Furchtbares. Falls Sie das mit dem Stärkungsgesetz (das sich angeblich auch als Schwächungsgesetz entpuppen könnte), – falls Sie das also interessiert, hier erfahren Sie aus offizieller Quelle Näheres. Von den erwarteten Tücken lesen Sie da aber nichts, wen wundert es.

dav

Dann im Büro im Städtchen die Mittagspause ausfallen lassen und stattdessen den Rechner hochgefahren, das dauert auch so etwa eine Stunde, das gleicht sich also quasi wieder aus, und Hunger habe ich ja eh nicht mehr. Zwischendurch gibt es einen Moment, da habe ich die Wahl zwischen dienstlichem Tobsuchtsanfall und cooler Gelassenheit, ich entscheide mich im Interesse der seelischen Gesundheit und der Nerven für letzteres und bin sehr stolz auf mich.

Dann Mails schreiben, telefonieren, brainstormen über Themen und Termine. Und zwischendurch sinnierend aus dem Fenster glotzen. (in Wirklichkeit rauche ich da, sie haben mir einen Rauchmelder installiert, seitdem gehe ich alle paar Stunden mal ans Fenster, aber sagen Sie es keinem weiter, das soll ja gar nicht so gesund sein, das am-Fenster-herumstehen bei diesen Temperaturen.)

dav

dav

Die mittägliche Telefonschaltkonferenz mit den Kollegen im fernen Funkhaus, wir tauschen uns da aus, was ist geplant, wer liefert was, was treibe ich im tiefen Wald, was kann ich zum Programm noch beitragen. Heute nicht mehr viel, wie es so aussieht. Die Telefonkonferenz ist immer wichtig, sonst vergäße man mich manchmal ganz im Odenwald, nein, das will nun keiner. Dass es sich dabei um eine reine Konferenzspinnerei handelt, behauptet zwar das Display auf dem schicken Telefon, aber das ist natürlich Unsinn. Also, ehrlich.

dav

Ich befasse mich dann noch ein bisschen mit Flurneuordnung und Videokunst, mit der Bundeswehrreform und ihren Auswirkungen, und mit einer Schülerfirma, die erfolgreich fair erzeugten Kaffee handelt, da sind so die Themen, alles durcheinander, alles querbeet, das macht ja oft den Reiz aus.

Und dann gehe ich zu Trainingszwecken, und bevor es gänzlich finster wird, mit Frau Lieslotte noch in den Park im kleinen Städtchen, da sieht es in manchen Ecken fast schon großstädtisch aus, außerdem trifft man hier Menschen aus aller Herren Ländern, das ist neu, man fühlt sich an Berlin erinnert und könnte glatt noch Heimweh kriegen.

dav

Und dann fahren wir nach Hause, durch den Nebel und die Dunkelheit, die Straßen werden immer leerer, immer stiller, daheim bullern Kamin und Kaffeemaschine um die Wette, nach-Hause-kommen könnte schlimmer sein. Und nachher koche ich ein Abendessen, irgendwann muss ich mal ran, sonst macht das gern und oft der Gatte.

Sie sehen also, ein komplett unspektakulärer Montag. Einfach herrlich.

 

 

6 Kommentare zu “WMDEDGT.”

  1. Schöne Schilderung und beim Anblick des Paierkorbs im Park fühlte ich mich ertappt: „Wie kann man nur?“ Habe aber letztens beobachtet, dass die Krähenvögel mit großem Geschick die offenen Müllbehälter nach Essbarem durchwühlen, aber blöderweise noch nicht gelernt habe, Papier und Brötchentüten wieder in den Eimer zurück zu räumen. Was diese Tiere ja eindeutig von uns Menschen unterscheidet… ;-) Liebe Grüße, Iris

    1. Danke für den Link! Da machen wirklich richtig viele inzwischen mit – ich komme leider kaum zum Nachlesen im Moment….

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