Mit Blick auf unser Grundstück hat mal jemand die Vermutung geäußert, es handele sich nicht um einen Garten, eher doch um einen Dschungel. Es war wohl nicht als Kompliment gemeint, und der selbsternannte Gartenfachmann ahnte nicht, daß mein Geo, zwei Meter weg und unsichtbar für ihn, eben durch die Hecke kroch und alles hörte. Geo war erschüttert, so sehr, daß er für einen halben Tag nicht aus der Hecke kam.

Wie dem auch sei: uns gefällts. Und allerlei Brauchbares wächst da. Nehmen Sie sich also die Machete und kommen Sie mal mit. Wir gucken aber nur die Kleinigkeiten an, der ganze Dschungel passt ja eh nicht auf das Bild.

 

rittersporn3
Rittersporn. Nicht brauchbar, aber hübsch.

 

felsenbirne
Felsenbirne. Eßbar, behauptet der Blaumann.

 

rose
Leonardo da vinci. Passt zum Künstler, logo. Nur deswegen steht sie da.

 

zwetschge
Das werden Zwetschgen. Wenn sie nicht wieder vorher verfaulen.

 

apfel2
Und das Äpfel. Gleiche Sorge.

 

liegestuhl
Hier verfaulen wir, an einem faulen Sommertag.

 

ringelblume
Und gucken den Ringelblumen zu.

 

tomate
Oder erzählen den Tomaten dreckige Witze.

 

walnuß
Der Baum bewirft uns zur Strafe mit Nüssen.

 

phacelia
Phacelia. Bienenweide. Darf nicht fehlen.

 

salat
Salat ist was für Anfänger. Haben wir natürlich auch.

 

aubergine
Auberginen im Hohen Odenwald. Fortgeschrittenen-Projekt.

 

pepperoncino
Pepperoncino: Dito.

 

zucchini
Zucchini. Wer die Blüten mitißt, kriegt das Krabbelzeug umsonst dazu.

 

erbse
Erbsen. Sieht doch jeder.

 

broccoli
Broccoli? Wer weiß das schon. Aber offensichtlich schmeckt es jetzt schon.

 

wirsing
Wirsing. Der nächste Winter kommt bestimmt.

 

kartoffel
Kartoffel. Die gute Heideniere. Im letzten Jahr fast 60 Kilo.

 

türkenbund
Und völlig unnütz zwischendurch: Feuerlilie. Oder so.

 

kirsche
Ach, ja, auch das noch.

 

haselnuß
Sorgt für Herbst schon früh im Sommer. Haselstrauch.

 

estragon
Für Estragon-Huhn. Bestes Rezept ever.

 

petersilie
Ich hasse Petersilie. Sie merkt das wohl.

 

zitronenthymian
Zitronenthymian.

 

rosmarin
Wächst uns bald über den Kopf: Rosmarino.

 

lavendel
Steht da nur so rum: Lavendel.

 

schnittlauch
Ja, lachen Sie nur: das soll Schnittlauch werden.

 

funkie
Die im Schatten sieht man nicht. Funkien.

 

türkenbund2
Und nochmal die Angeberblume. Jetzt ist aber Schluß.

 

 

 

 

18 Kommentare zu “Bestands-Aufnahme.”

  1. Herrlich, dass muss ein traumhafter Dschungel sein, ganz nach meinem Geschmack.
    Ich hätte gerne sowas alles, verwildertes gehabt, aber Neeeee, Neubau. Erst anpflanzen
    Und dann verwildern lassen…..funktioniert zwar auch braucht nur länger.
    Also ich beneide euch um euren Wildwuchs, sag das dem Blaumann, da braucht Mann
    Sich nicht unter die Hecke verkriechen!

    1. Als wir hier einzogen, war das auch flache Wüstenei, bis auf einen riesigen Walnußbaum, aber irgendwie hat der Dschungel recht schnell um sich gegriffen. scheint ein fruchtbares Fleckchen zu sein.

    1. Geht uns genauso. Wir sind da aber wohl – wenn man sich so umschaut – eher in der Minderheit. Die Nagelschere läßt von der Rasenkante grüßen.

  2. schööön, ihr dschungel! bei uns dauerts wohl noch ein wenig, bis wir den garten soweit haben wie sie. den salat (und so einiges mehr…) zollen wir den eingeborenen (sprich schnecken).
    aber diese lilie… könnte das nicht eine taglilie sein? dann, aber nur dann (!) wäre sie essbar.
    ♥ monika

  3. Die Nüsse müssen jetzt aber hurtig vom Baum in den Wassereimer, sonst wird das nix mehr mit schwarzen Nüssen für dieses Jahr ;)

    Bei mir war es umgekehrt, die Petersilie konnte mich nicht leiden, jah_re_lang! Nun habe ich sie trickreich mit Hornspänen überlistet und in der Kategorie „Verkümmern“ schachmatt gesetzt.

    1. Wie: Nüsse in den Wassereimer? Und wofür schwarze Nüsse?? (Ich bin doch Anfänger, also bitte.)

  4. Kein Salbei?

    Für Hustentee, gebackene Blätter, Blauschimmelkäse-Nudel-Soße …

    Ich würde mich in Ihrem Dschungel sehr wohl fühlen :-)

    1. Aber hallo. Der versteckt sich irgendwo. Ich hatte doch gesagt, Sie sollen die Machete mitnehmen.

  5. wenn ich das so lese, ich musste mir den Dschungel noch Mals anschauen,
    schmacht, bin ich für ein Dschungelcamp der Blogleser im Odenwald….

    1. ;-) Und garantiert promi-frei, die Region. (Naja, wenn man mal von Wowis Gatten absieht, und von Silvia Neid, und von Roman Herzog. Aber das sind ja alles keine Fälle fürs Dschungelcamp.)

  6. Wie kannst du nur? Estragon! Das enthält Estragol. Kanzerogen sagen sie. Darauf eine Bionade. Prost.
    Estragon kommt bei uns übrigens an die spätsommerliche Grüne Soße – Kerbel bringt es dann nicht mehr so. Natürlich auch den Tomatensalat. Danke Bocouse. Sauce Bernaise schmeckt zum Gegrillten eh besser als diese Prampe aus der Squeezeflasche.
    Haemerocallis heißt sie, die Schöne.
    Und jetzt noch bitte eine Serie mit Gartengräsern ;-)

    1. Ich dachte immer, Estragol sei gut gegen Estragonose. Kerbel hingegen verursacht Kerbellitis. Aber vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden. Und Haemerocallis muß ich gleich mal nachschauen.

  7. Jaja, die Feuerlilie ist eine Taglilie, da muss sich die Streberin aus der Stadt mit Odenwälder Hintergrund auch noch einmischen. Und die blauen Glöckchen am Anfang stammen von der Pfirsichblättrigen Glockenblume. Gelernt im Bauerngarten, sehr solides Alltagswissen, oder? Estragon hatte es damals nicht und Rosmarin und so ein Zeug. Gibt’s jetzt im Nippeser Dschungel, da seh ich keinen Unterschied.
    Viel Spaß am Sommer!
    Astrid

  8. Auf dem ersten Bild sind meine geliebten (pirsischblättrigen) Glockenblumen, wachsen auch bei mir im Garten, der Rittersporn war immer nur Schneckenfutter, und Haemerocallis (Taglilie) muss man probiert haben!
    fehlen nur noch Kapuzinerkresseblüten….
    Marmelade aus Felsenbirne ist einfach zu köstlich! – auch in Kombination mit Johannisbeeren.
    Fanzösicher Estragon in Essig eingelegt – so schmeckt jeder Salat nochmal so gut!
    So kann man ein bischen Sommer in den Winter retten…

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