Beim Odenwälder Metzger ein paar Dörfer weiter gab es dieser Tage Osom Bucco im Angebot. Ich mußte erst einen Moment nachdenken, was sich hinter der Aufschrift an der Theke wohl verbergen könnte, schlingerte gedanklich zwischen fernöstlichen Religionen und Verdis Na-Bucco, murmelte Osom….Bucco… in die Stille der gekachelten Metzgerei, dann hatte ich es.

 

Hab ich natürlich gleich zugegriffen. Osom Bucco gibts hier eher selten. Will wohl keiner. Die Leute kaufen lieber Schweinenackensteak und Lende.

 

 

Foto: w.r.wagner/pixelio
Foto: w.r.wagner/pixelio

 

Erinnerte mich an die Geschichte, als ich vor Jahren in einer anderen hiesigen Metzgerei – naiv, wie ich war – nach (Achtung) Parmaschinken fragte. (Hier müssen Sie sich jetzt eine Kunstpause vorstellen, die die Absurdität der Frage unterstreicht. Dann: hysterisches Gelächter.)

Die dicke Metzgersfrau schaute mich an, als hätte ich Geschnetzeltes vom Hund verlangt: Iiiiih, sowas essen Sie??, fragte sie, entrüstet, entgeistert. Die anderen Kunden starrten mich wortlos an. Ich verließ die Metzgerei mit leeren Händen.

 

Die Geschmäcker sind verschieden, und das Leben im Odenwald kann manchmal sehr kompliziert sein.

 

 

 

 

10 Kommentare zu “OsOoooomm.”

  1. Was nach Osama klingt, lässt der friedliebende Christenmensch dann doch lieber in der Glastheke liegen. Und wozu Pharmaschinken kaufen, wo hinter der Metzgerei biologische Kühe auf der Weide stehen?

    Mein Tipp: Kalbshaxe Florida à la Loriotsketch

    1. Naja, manchmal dürfte es schon Parmaschinken statt Zungenwurst und Schwartenmagen sein….

  2. – wie sagte schon Ringelnatz: Überall ist Wunderland…
    Einfach köstlich, nicht nur das Mahl! Ich stockte mal bei Kanzelstrauben, bis ich erfuhr, es sind Johannisbeeren!

  3. Klasse, mein Biometzger würde bei Parmaschinken wohl auch etwas irritiert schauen und wie Herr Eberling schon schreibt, braucht man
    Mit Rindvieh hinterm Metzger nicht.
    Meine Preisfrage wäre, wer kennt Sunnewirbili?

      1. Alle iiiiis kurzgesprochen….das ist Feldsalat.
        Mein Sohn (14) hat sich heute Abend gefragt, wie das Gesicht eines
        Berliner Metzgers aussieht, wenn man ihn frägt, haben Sie Kutteln,
        Eventuell auf schwäbische Art?????

  4. Als ich noch in der nordhessischen Provinz lebte, bekam ich einen fassungslosen Blick der Fleischereifachverkäuferin, als ich ahnungslos nach Leber fragte: „Sowas haben wir hier nicht!“, war die entsetzte Antwort.

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