Man kommt ja so rum in meinem Job. Und manchmal besuche ich auch Freunde, hier und da im Landkreis.

 

 

Nun bin ich also hin und wieder mit dem Auto in einem Dorf am anderen Ende der Neckar-Odenwälder Welt unterwegs, ich rausche da so durch mit 30 km/h,  und da passiert es mir doch tatsächlich, daß mich einer grüßt.

(Das war jetzt eine akustische Kunstpause. Unterstreicht die Dramatik.)

 

Ein fröhlicher Landmann, immer derselbe, er lacht und winkt mir zu, noch bevor ich meinerseits ihn grüße. Der grüßt von sich aus.

 

 

Fremde werden doch normalerweise gemustert, nicht gegrüßt, angeglotzt, nicht angelacht, so kannte ich das bisher. Und der fröhliche Landmann im Blaumann  hier lacht und winkt und ruft Hallo!. Völlig unbekannterweise. Und ich natürlich umgekehrt: lachen, winken, aber hallo!

 

Bahnbrechend. Ich werde mein Bild der Ureinwohner revidieren müssen, gestehe ich eines Abends meiner ortskundigen Freundin.  Asche auf mein Haupt. Die können ja doch richtig freundlich grüßen. Von sich aus. Einfach so. Eine Wildfremde.

 

 

Nix da Asche, sagt die resolute Freundin.

 

Dein fröhlicher Landmann sucht bloß eine Frau.

 

 

Und hat sich schon erkundigt, ob Du wohl zu haben wärst.

 

 

 

 

Lieber  fröhlicher Landmann,  ich leide an einer bösen Tierhaarallergie, an Heuschnupfen noch dazu, typisch Städter halt, und bin deswegen völlig ungeeignet für das echte Leben auf dem Lande. Das wird nix mit uns beiden. Außerdem bin ich – ganz nebenbei –  glücklich verheiratet. Ich stelle Dir gerne einmal meinen Geo vor.

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du trotzdem weiter grüßt.

Das hat was.

 

 

 

 

2 Kommentare zu “Aber hallo.”

  1. Hier erstreckt sich die Anmache weniger auf freundliches Grüßen, sondern auf unqualifizierte Kommentare: „Sie sehen so erschöpft aus!“ Oder „Kann ich ihnen suchen helfen?“

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