Was ich im Odenwald schon gelernt habe.

 

Foto: S. Hoschlaeger/pixelio.de
Foto: S. Hoschlaeger/pixelio.de

 

 

Heute: Nicht alles, was nach Rasierwasser duftet, läßt auf einen Mörder schließen.

 

 

In den ersten Jahren im Odenwald (ja, es waren Jahre.) ging ich morgens in aller Herrgottsfrühe mit bangem Herzen durch Feld und Flur. Wann immer es würzig duftete, im Sommer und im Frühjahr, wähnte ich im Unterholz einen frisch rasierten Mörder oder Triebtäter. Ich war mir sicher: der hatte sich frisch rasiert, duftete vor sich hin und wartete jetzt nur auf den passenden Moment und das passende, nichtsahnende Opfer.

 

Irgendwann aber hatte ich die Lektion gelernt: Es gibt Pflanzen, die wie Rasierwasser duften. Die Natur hatte mich gefoppt. Und irgendwann erklomm ich sogar Bewußtseinsstufe zwei: Nicht die Pflanzen duften wie Rasierwasser, sondern eher umgekehrt.

 

Na, also, geht doch. Und da sage noch einer, die Zugezogenen wären nicht lernfähig.