Blaumann

 

 

Es gibt Dinge, an die gewöhnt sich der Blaumann, – selbst, wenn er sich an diese Dinge nicht gewöhnen will.

 

Erst ein bißchen verwundert sein (früher: völlig hektisch werden), wo die kränkelnde Frau Schwarz so lange steckt.

 

Dann in Ruhe (früher: in Panik) das Hasen-Gelände absuchen.

 

Dann den leblosen Körper unter dem Hühnerwagen entdecken (früher: schnell weggucken).

 

Dann die Handschuhe holen (früher: nach Geo schreien), das steife Tier hervorzerren (früher: dezent ins Haus verschwinden) und in eine Transportkiste wuchten.

 

Ein kalter Körper, doppelt so groß wie die zierliche Katze des Hauses. Geschätze acht Kilo.

 

In den Wald fahren (früher: Geo schicken) und das tote Tier im Unterholz verscharren. Damit ein andrer seine Freude hat, vielleicht.

 

Heimfahren.

In die Küche gehen.

Abendessen vorbereiten (früher: flennen).

 

Gesprächsthema wechseln.

 

 

Der Tod eines Tieres als Teil des LandLebens.

 

hasenbrunch
Wird Herr Albrecht jetzt alleine mit den Zweigen fertigwerden müssen.
Und mit Herrn Hase. Frau Schwarz ist jetzt im Club der toten Tiere.

 

 

 

 

 

 

12 Kommentare zu “Blaumanns Erzählungen.”

  1. sehr gut ….aber das kriegt jede(r) irgendwann hin:
    das wichtigste dabei, es ist kein verlust an empathie feststellbar … eher im gegenteil

    1. Ich glaube, ein Verlust an Empathie wäre das allerschlimmste, was passieren könnte. Gott bewahre!

  2. Da muss ich dem Herrn Grambitter beipflichten. Das hat nichts mit Empathieverlust zu tun, man wäschst lediglich mit seinen Aufgaben.
    Wer das Landleben für nur rosawolkig hält, muss ein Städter sein …

  3. Ach, ich finde für ein namentlich bekanntes Haushaltsmitglied, auch wenn es draussen im Gehege wohnt, kann man schon ein paar Tränen vergiessen. Ach nach längstem Landleben.

    Davon abgesehen müssen die praktischen Dinge in diesem Zusammenhang natürlich trotzdem erledigt werden. Der Fuchs freut sich.

    1. Ist gemacht, das mit den Tränen. Ach, ja, und immer die Sache mit den Namen. Man sollte keine mehr vergeben. Wäre einfacher vielleicht.

      1. Einfacher sicher. Aber auch weniger schön. Warum sollte man zu einem Tier nicht persönliche Zuneigung entwickeln. Zumal man es nicht hält, um es zu essen.

  4. Ja,so ist das Landleben…da fällt mir ein Satz ein welchen ich neulich irgendwo gelesen habe: Ich tue, was ich muss, weil ich es will. Liebe Grüsse Pia.

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