Zwölf Bilder am Zwölften des Monats, treue Leser kennen diese Tradition, alle machen mit, und Sie können das hier bei der freundlichen Nachbarbloggerin gesammelt angucken. Ich mache auch wieder mit, logo, und auf dem ersten Bild oben sehen Sie Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, die Gallensteine singen dazu ein fröhliches Lied, und ich bin hochgradig genervt. Als der liebe Gott die Gallensteine erfunden hat, muß er einen verdammt schlechten Tag gehabt haben. Und bitte nein, keine guten Ratschläge, die Galle ist seit Jahren raus, die Steine bleiben, ich bin ein medizinisches Wunder. Wie ein Sechser im Lotto, nur halt andersrum.

Am Morgen finde ich mich überraschend im Krankenhaus wieder, nicht wegen der Steine, sondern wegen eines Ehrenamtes, und ich bin einmal mehr beeindruckt von der Arbeit der freundlichen Schwestern, von ihrer liebevollen, zugewandten Art. Ich habe ein paar Fotos zu machen und fahre wieder heim, durch den nassgrauen Tag. Das Wetter passt zum erledigten Auftrag.

So ein Wetter ist das heute im Odenwald.

Zuhause einen heißen Tee, nach dem morgendlichen Alarm wieder in die normalen Abläufe einfädeln. Donnerstag ist Frei-Tag, und ich muß nicht ins Büro. Stattdessen Hunderunde bei Mistwetter. Unterwegs sehe ich von Ferne (und mit der falschen Kamera) diesen Freund hier, einen Silberreiher, seit Wochen steht er in der Nähe des Dorfes, immer mutterseelenallein. Flieg rüber nach Weisbach!, möchte ich ihm zurufen, da stehen angeblich auch seit Wochen drei Kumpels von Dir! Aber vielleicht hat er ja gar keine Lust auf Gesellschaft, wer wollte es ihm verdenken.

Zerzauste Birken am Katzenbuckel
Noch in der Matschklamotte die Hühner füttern
Dann alle hinlegen zum Trocknen vor dem Kamin. Verwackelte Händibilder.
Die Katze trocknet auch, dabei war sie gar nicht draußen.

Während die Hunde nach der nassen Hunderunde schnarchen, widme ich mich dem täglichen Bürokratenkram, ich schlage mich seit dem Tod der uralten Tante mit Berliner Behörden herum, das ist fast so erbaulich wie Gallensteine. Sie sind an Position 56, flötet die elektronische Madam in der Telefon-Warteschleife des Finanzamtes Schöneberg, Ihre voraussichtliche Wartezeit beträgt Neununddreißig Minuten. Ja, so kann man einen Nachmittag auch verbringen.

Ich lausche der Wartemusik in Endlosschleife und übe in der Zwischenzeit mal wieder mit dem neuen alten Objektiv, die vermeintliche Musik plärrt durchs Zimmer, der Inhalt der Bio-Kiste bietet sich zum Fotografieren an, bevor ich ihn im Kühlschrank verstaue. Wahrscheinlich ist das Gemüse verfault, bis ich im Finanzamt Schöneberg durchkomme, ich gebe auf, für heute.

Noch schöner wäre ja, ich dürfte das alles essen. Naja, Sie wissen schon.

3 Kommentare zu “12 von 12”

  1. Mein aufrichtiges Mitgefühl! Bislang kannte ich nur die Version „Galle raus, dann sind auch die Steine weg“.
    Selbst „Besitzerin“ eines recht ansehnlichen Steines – neben viel Material, das noch geformt werden könnte. Gehört und gelesen, dass viele Menschen solche Steine haben und diese oft lebenslang gar nicht bemerken, bis …, ja, bis unerträgliche Schmerzen einen zu Boden bringen. Sowas habe ich einmal miterleben müssen – der Anblick der Leidenden war schrecklich genug, um sofort einen mir bekannten Arzt zu alarmieren und eine rasche OP zu ermöglichen.

    Da wünsche ich ALLES GUTE & auch einen guten Draht nach Berlin, um vieles abschließen zu können!

  2. Ich bin froh, dass ich DEN Kram durchhabe.Aber ich bin ja fast fünf Monate im Witwenstand.ich hatte auch ne Telefonrechnung wie schon ewig nicht mehr. Viel Erfolg weiterhin und eine gute Nacht!
    Astrid

  3. Schwarzweißfoto von Knäckebrot macht sich richtig gut, als alleiniges Essen des und weiterer Tage nicht so wirklich. Die Hühner sind auch nach dem Farbschema ausgesucht, oder? ;-) Fesch sind sie jedenfalls. Gute Besserung und lg heike

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