Wir machen an freien Tagen das, was man so macht auf dem Lande, wir gehen in den Raiffeisenmarkt, das KaDeWe der Landfrau, ich flaniere staunend an den Rasen-Samen „BerlinerTiergarten“ vorbei, zu den Pferdehalftern und Kotschaufeln, weiter zu den Gummistiefeln, Kittelschürzen und kecken Jägerhütchen mit Feder. Ich kann mich beherrschen, ausnahmsweise, wir erstehen nur Mausefallen, eine hässliche Fußmatte und 50 Kilo Hühnerkörnerfutter. Wie so Landmenschen.
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A propos Hühnerfutter: Frau Lieselotte hat heimlich am Hennen-Legekorn genascht, und jetzt sind wir mal gespannt. Wenn schon die Hühner keine Eier legen, dann vielleicht also wenigstens der Hund. Ich beobachte das und werde hier natürlich berichten, also bleiben Sie dran.
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Das Wetter ist maximal gräßlich, im Wald waren wir trotzdem. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte – naja, Sie wissen schon. Jedenfalls dachte ich darüber nach, ob es nicht ein Geschäftsmodell für Jagdpächter wäre, Hochsitze zu vermieten, also diese aufwändigen Kanzeln mit Tür und Fenster und einer Bank zum Sitzen. Ich würde mich da tageweise einmieten wollen und einfach nur da sitzen und ein bißchen glotzen. Wenn jemand fragen würde, was ich da mache, würde ich von oben herunter mit Loriot-Stimme sagen Ich will einfach nur hier sitzen und hoffen, dass die Leute weitergehen.
Und ich würde in die Stille hineinlauschen. Allerdings habe ich neulich einen Satz gelesen, der angeblich von Kurt Tucholsky stammt und der da heißt In der vollkommenen Stille hört man die ganze Welt, und ich bin nun nicht sicher, ob ich das im Moment wirklich will: die ganze Welt hören.
Man kann diesen Spruch sogar im Fachhandel als Wandtattoo kaufen, ab 22 Euro 95, es ist vermutlich als freundlich-geistreicher Sinnspruch für Bildungsbürger (und solche, die es werden wollen) gedacht, klingt für mich aktuell aber eher wie eine Drohung. Ich bekomme ja schon einen Hörsturz, wenn ich nur die Nachrichten aus meinem kleinen Bundesland höre, was soll da erst werden, wenn ich noch die ganze Welt hören müsste? Sie merken: es ist doch alles kompliziert. Und das Wandtattoo bestimmt ein Ladenhüter.
Jedenfalls war ich also im Wald, mit Wind und Schnee und Nebel, und habe Ihnen ein paar farbenfrohe Fotos mitgebracht.
Danke für all Deine über Blog, Twitter und co geteilten Bilder und Texte
-Du kannst so wundervoll schreiben.
Jetzt gehe ich Deine Beiträge bei SWR und co suchen :-)
Huch! Ich werde ja ganz rot!
Tolle, stimmungsvolle „winterharte“ Fotos. Ihr Wunsch kann -bei schönem Wetter- Erfüllung finden in einer wunderschönen, fast zu bequemen Kanzel mit herrlichem Ausblick über weite Odenwaldhöhen und -wälder.
Liebe Grüße von Haus zu Haus
wunderschöne Fotos
ich mag solche Stimmungen ;)
Liebe Grüße
Rosi
Vielen Dank wieder einmal für die stimmungsvollen Bilder. Erwähnte ich schon, dass ich Nebelfotos liebe?
Aber Wandtattoos? Ehrlich, die sind noch im Handel? Ich erinnere mich an eins im Wartezimmer meiner Arztpraxis, da stand bestimmt irgendeine chinesische Weisheit drauf, aber ich war da schon so lange nicht mehr, ich weiß nicht mehr, welche es war.