Schon vor dem Frühstück mit einer Kröte geplaudert, die plötzlich vor mir im Esszimmer steht. Oder sitzt, ich weiß ja gar nicht so genau, wie man das bei Kröten nennt. Und wie die überhaupt hier reingekommen ist. Der Hund steht daneben und glotzt etwas ungläubig, und ohne Brille halte ich den braun-grauen Haufen zunächst für – naja, Sie wissen schon. Aber während ich eine nicht ganz jugendfreie Schimpftirade auf den armen Hund loslasse, hüpft der Haufen plötzlich los, und der Hund glotzt noch verdatterter. Wie ich auch.

Nur schnell mitm Händi geknipst.
Kröte mit Katzenhaaren ums Maul.

Der hüpfende Haufen entpuppt sich also als astreine Kröte, möchte deswegen auch nicht geküsst werden. Ich bin ja kein Frosch!, schade, ich hätte das gerne mal versucht. Stattdessen bugsieren wir das liebe Tier in den Gemüsegarten. Alles noch vor dem ersten Kaffee, aber das sagte ich ja bereits.

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Auf der ersten Hunderunde über die Felder der Hundebekanntschaft begegnet, die diesmal alle Mühe hat, ihren Rüden irgendwie an der Leine nach Hause zu zerren. Den beiden folgt herzerweichend plärrend ein kleines Kätzchen. Seit Tagen sei sie hier und im angrenzend Wald unterwegs, aber nix genaues weiß man nicht. Die Katze ist vermutlich ein Kater und plärrt und plärrt und folgt den Hunden, lässt sich aber nicht anfassen. Da werfen wir doch mal die social-media-Maschinerie an, vielleicht finden wir heraus, was es mit dem Kater auf sich hat. Ich finde ja facebook inzwischen extrem anstrengend, aber für derlei Hilfe-Rufe ist es einfach unschlagbar, meistens. Stay tuned.

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Ernten! Erbsen, dicke Bohnen. Und Kartoffeln, die wir nie gesetzt haben. Im Hintergrund jammern und dröhnen die Motorsensen und Rasenmäher und Wippsägen der Nachbarschaft. Samstag auf dem Lande eben. Ernten, putzen, blanchieren, einfrieren. Wie so echte Landmenschen, ey.

Ich frage mich ja im Übrigen immer, wer eigentlich einstmals auf die Idee gekommen ist, dass man Erbsen oder Bohnen oder was auch immer tatsächlich essen kann. Da muß es doch in grauer Vorzeit irgendeinen Depp Helden gegeben haben, der das einfach mal probiert hat. Der dann erstmal die Erbsen mit der Schote gegessen hat, roh, versteht sich. Dem dann nach zwei Kilo speiübel davon wurde und der sooo ein fettes Bauchweh gekriegt hat. Aber sich nicht hat unterkriegen lassen. Und das Zeug dann mal ins kochende Wasser geworfen hat. Mit der Kartoffel war das ja wohl ähnlich. Try and error, quasi. Try, Bauchweh, error, neuer Versuch. Ich bewundere ja so hartnäckige Menschen.

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Hühner fotografieren und füttern. Rote Bete, Zucchini, Möhren, Knoblauch, Schnittlauch. Jahahaaa, bei uns möchte man Huhn sein. Oder Hahn. Das Drecksvieh kann froh sein, dass wir ihm noch nicht den Hals rumgedreht haben, kräht ab morgens früh um 4 Uhr 30, ja, sachma, gehts noch??

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In der wohlverdienten Mittagspause studiere ich das Amtsblatt der Gemeinde, unter „Bürgerinformation“ ist da vermerkt, dass irgendwer schon zum vierten Mal Pflanzen und Töpfe aus einem Vorgarten in der Ringstraße gestohlen hat. Und Menschen entsorgen Spermüll an Altkleidercontainern, in diesem Fall zwei Kinderwagen. Wie dumm muß man sein?

Und im Übrigen lese ich unter „Vereinsnachrichten“, dass man heute und morgen im Rahmen des sportfest@home jeweils ab 14 Uhr Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus Wagenschwend abholen kann. Nachmittag also gerettet. Morgige Kaffeeinladung ebenso.

Und in Limbach war wieder Blutspende. Ist es ja regelmäßig, aber der letzte Termin musste abgesagt werden, Corona und so. Zum Ersatztermin sind jetzt fast 300 Menschen gekommen. 24 davon zum ersten Mal.

Ich lass das jetzt einfach mal so stehen.

4 Kommentare zu “Landfrauentag.”

  1. Ich scheiße nur ungern klug, aber Erbsen und ihre Schale, wenn man die Fäden abzieht, kann man wunderbar roh essen, direkt vom Strauch, besonders wenn es eine süße Sorte ist und nicht eine der mehligen, weil sie nicht diese Giftstoffe enthalten, die in anderen Hülsenfrüchten erst durch Hitze zerstört werden müssen. Tschuldigung.
    Ich bin eine der ‚Stillen‘, aber begeisterte Leserin Ihres Blogs seit einigen Monaten. Bitte weiter so. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, viel Feld, viel Wald und so weiter. Daher die Erbsen-Kenntnisse.
    Liebe Grüße

  2. Und die dicken Bohnen bitte zu mi-i-i-ir!!!
    Bis nach Freiburg ist zu weit, da sind sie schon angegammelt?!?
    Wie schade… Ich liebe dicke Bohnen…
    Geniessen Sie und schönes WE Und Grüßle

  3. Erbsen roh, vor allem wenn sie noch kleiner sind, sind wahre Köstlichkeiten! Deshalb kommt auch dieses Jahr so wenig in die Gefriertruhe bei uns – die Kinder sind einfach schneller und futtern alles weg. Sie machen sich auch sehr gut im Vesperbüchsle, weil sie ja schon per se verpackt sind und dann frisch bleiben. Und fürs Einfrieren müssen zumindest Erbsen nicht zwangsläufig blanchiert werden, die können auch direkt roh in die Kälte :-)
    Gibt es denn schon Neuigkeiten, was den Kater angeht?

    Vielen Dank für die schönen Berichte, Fotos und Erzählungen!

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