Alle Welt glotzte gestern nach Alaska, und glotzt heute nach Washington oder Moskau oder was weiß ich wohin, leider führt das ganze Geglotze zu gar nix, also spare ich mir das. Ich sitze derweil im friedlichen Odenwald und glotze Siebenschläfer-Nistkasten-live-TV, das habe ich gestern entdeckt, das war schön.
Falls Sie auch mal gucken wollen, bitte sehr, (Klick!) hier entlang, der Nabu Leverkusen hat da mehrere Live-Kameras in mehreren Nistkästen, und da wimmelt es nur so von Siebenschläferbabys, das ist sehr süß und sehr entspannend, man sollte da alle paar Stunden reingucken, zu psychohygienischen Zwecken.
Man stelle sich vor: Alle Welt würde nur noch auf Siebenschläferbabys starren, rund um die Uhr, tage- und wochenlang, vielleicht bräche irgendwann der Weltfrieden aus, das wäre ja auch schön. Aber eher unwahrscheinlich, ich weiß.
Desweiteren konnte ich endlich eine Wissenslücke füllen, das ist ja auch immer schön. Ich habe erst neulich wieder in einer hippen großstädtischen Kneipe in München etwas ratlos vor der Getränkekarte gesessen, die selbsternannte Landpomeranze hat ja keinen Schimmer, was man aktuell so trinkt, was in ist und was sich hinter den schicken Bezeichnungen wohl verbergen möge. Matcha ist so ein Wort, das kommt mir seit einiger Zeit immer wieder unter, aber ich will mich ja nicht entblöden, irgendwen zu fragen, was das wohl sein mag. Jetzt weiß ich es, dank Opa Werner. Kein Tag ohne Horizonterweiterung. (Der Link führt sie zu Instagram, da dann bitte über das kleine Symbol unten rechts Ton anschalten)
Und wo wir grade bei hippen modernen Begriffen sind: Ich hatte gestern ein Blind-Date. Im Odenwald. Besuch von einer Frau, die ich bislang nur aus dem Internet kannte. Die kam mit ihrem schicken Motorrad aus Darmstadt angebrummt, damit wir uns nun auch endlich mal im wirklichen Leben kennenlernen. Sehr schön war das. Und die Frau so sympathisch, wie sie zuvor im Netz gewirkt hatte. Sowas ist doch schön, oder?

Ein neues Spielzeug in Form einer Sofortbild- und Digitalkamera habe ich mir gegönnt, ich habe da ein echtes Schnäppchen gemacht, denn eigentlich ist die Kamera als Spielzeug viel zu teuer, unverschämt teuer geradezu. Macht aber Spaß. Ich freue mich. Über die Kamera und das Schnäppchen. Sie müssen jetzt hier also auch ab und zu mit diesen Polaroid-ähnlichen Knipsereien rechnen. Ich übe aber noch.

Völlig ungeübt: Die zwei Damen, vom Dialekt her ziemlich eindeutig aus Mannheim, die etwas ratlos vor der Auslage einer Bäckerei im Odenwälder Städtchen stehen. Der Bäcker, obwohl badisch, bietet schwäbische Seelen an, so eine Art kleines Weißbrot mit Kümmel und Salz.
Die beiden Mannheimerinnen sehen das schwäbische Traditionsgebäck zum ersten Mal, beraten untereinander, ob sie das wohl mal probieren sollten, rätseln hin und her, bis eine der beiden sich ein Herz fasst und zur Bäckereifachverkäuferin sagt: Zwee vunn denne Seele-Dingga do! Mir geht das Herz auf. Zwee vunn denne Seele-Dingga do! Schön, einfach zu schön. Ich muss mal zusehen, ob ich diesen Satz nicht irgendwie in meinen täglichen Sprachgebrauch übernehmen kann.
Naja, Sie wissen schon.
Also diese Siebenschläfer – bei uns leben die unterm Dach….. Mordsradau machen sie und sie pinkeln auf die Verkleidung der Holzdecke….. ihre Krallen haben die Unterspannbahn zerfetzt….. Dach abdecken, reparieren und dicht machen kostet sehr viel Geld. Vertreiben geht nicht wirklich, lassen sich auch sehr schwer fangen….. und aussetzen nur jenseits des Rheins. Die Nachfolger ziehen sofort ein….. aber süß sehen sie aus diese Bilche, die Knilche!😜
Herzlichen Dank für Ihren Blick, auf das, was schön war! Ich plädiere dafür, dass jede/r täglich mindestens eine Stunde Siebenschläfer-Babys anschaut – vielleicht täte es der Welt gut.
Ach ja, Iced Matcha Latte wird es jetzt sicher nicht mehr auf die Liste der zu probierenden Getränke schaffen.
Ich schaue jetzt weiter meinen schlafenden Katzen zu.
Mannheimer Dialekt = beste Dialekt.