Zwölf Bilder am Zwölften des Monats, so wollen es das Bloggergesetz und die freundliche Nachbarin, die das in ihrem Blog alles zusammensammelt, bitte sehr. Das war heute einmal mehr ein stinknormaler Tag aus dem Leben einer Regionalreporterin, nicht rasend, dafür schwitzend.

Morgens als Erstes durch die Maisfelder mit den Hunden, schauen Sie sich doch bitte das Bild dazu oben nochmal genau an! Es ist der fotografische Beweis dafür, dass die Gruppe ABBA (im Odenwald) an einem Comeback feilt und hier im Maisfeld heimlich probt, unbemerkt von der musikalischen Weltöffentlichkeit. Die älteren Fans werden sich erinnern, und die Frisuren der vier Bandmitglieder sind ja unverkennbar. Man staunt.

Dann weiter an den See, Forellen füttern, dem Siebenschläfer Guten Tag sagen, das Übliche halt.

2/12

Weiter ins Büro. Recherchieren, telefonieren, Meldungen und Beiträge verfassen. Sich mit einer Wasserleiche befassen. Hilft ja alles nix. Grauenhaft.

3/12
4/12
5/12 (Man beachte den Nagellack im Hintergrund.)

Das Hirn qualmt, und im Büro steigt und steigt die Temperatur. Das hat weniger mit dem qualmenden Hirn -, vielmehr mit dem aktuellen Wetter zu tun, und mit der Sonne, die stundenlang auf die Fassade und die Fenster brennt.

6/12

Deswegen nach einer späten Mittagspause das Büro verlassen und ins Home-Office wechseln. Auf dem Weg dahin noch schnell zu einer medienwirksamen Baustelle, ein paar Fotos für den online-Bericht machen. In der heißen Sonne herumstehen, mitten im Gelände, kein Schatten weit und breit erreichbar.

7/12

Endlich ins kühle Home-Office. Unter den strengen Blicken der hauseigenen Doppelspitzen-Home-Office-Redaktionsleitung noch ein bisschen arbeiten, recherchieren, telefonieren. Die Redaktionsleitung mischt sich ständig ein, gähnt und pienzt, leckt an den nackten Füßen, stumpt mich mit nasser Nase. So richtig überzeugt ist sie von der Ernsthaftigkeit und der Bedeutung meiner Arbeit offenbar nicht. Dabei gebe ich mir wirklich Mühe. Naja, Sie wissen schon.

8/12

Nach Feierabend Daseinsvorsorge für alle Beteiligten. Hunde füttern, Hühner füttern, gerupfte Hühner zerlegen, küchenfertig zubereiten. Nicht die eigenen, um Himmels Willen, die würden wir nie essen. Die aus der Nachbarschaft vom lieben Freund und Hühnerlieferanten aber schon. Freilaufend, glücklich und zufrieden. Die also in Teile teilen, einfrieren. Für schlechte Zeiten. Was man halt so macht, nach Feierabend auf dem Lande.

9/12

17 Uhr 30, das Thermometer draußen auf der schattigen Terrasse zeit immer noch 33 Grad. Trotzdem nochmal mit den Hunden raus, über die Felder fahren, Füße in den See strecken, bloß im Schatten bleiben, bloß nicht auf Asphalt laufen. Einfach da nur ein bisschen rumschlendern, rumhängen. So dankbar sein für diesen Ort.

10/12
11/12
12/12 Oh, Abendessen am See-Ufer?? Keine Experimente, hätte Adenauers CDU gesagt.

Also: Keine Experimente, stattdessen Ofengemüse und Hähnchen. Dann Feierabend, aber sowas von. Sofa, lesen, schlafen. Auf einen noch heißeren Tag morgen gefasst machen. Von wegen Badisch-Sibirien, da lachen ja die Hühner.

2 Kommentare zu “12 von 12”

  1. Nachtrag zum letzen Blogeintrag: im Mülbener See leben (lt einheimischen Eingesessenen) schon seit Jahrzehnten 2 Wasserschildkröten. Eine davon habe ich selbst gesehen. Sie ist ziemlich zutraulich und kommt nah ans Ufer gepaddelt, weil es wohl jemanden gibt, der irgendwo im Schilf ein Vorratsglas mit Schildkröten-Futter versteckt hat und sie regelmäßig füttert.
    „Fremde Einheimische“ diese Wasserschildkröten

  2. Wir leben auch ländlich und an solchen Tagen liebe ich es. Obwohl ich ja am Rande der Stadt groß geworden bin.

    Danke das Du uns toll durch den Tag mitgenommen hast.

    Herzliche Grüße
    elke von einfachelke.de

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