Gesucht: Hühnchenherberge

Wie das manchmal so ist: aus Zufallsbekanntschaften werden Freundschaften. Und dass sie seinerzeit mitten im finstren Wald zu völlig Fremden ins Auto gestiegen sind, hat ihnen nicht geschadet. Sollte man (Frau) dennoch nicht nachmachen, zu Fremden ins Auto steigen, aber diesmal ist es ja nochmal gut gegangen. Also, bisher zumindest.

Jetzt naht so ein bisschen was wie die Stunde der Hühnchen-Wahrheit, irgendwann wird sich herausstellen, was alle schon längst wissen oder doch ahnen: ob – oder dass – die süßen kleinen Hühnchen, die wir da neulich in der Odenwälder Wildnis aufgesammelt haben, alles kleine Hähnchen sind. Auch süß, aber irgendwie auch un-süß. Hähnchen müssen nämlich leider weg.

JoHahn wird not amused sein, und wenn JoHahn zornig wird, dann gnade der Hühnergott den kleinen Hähnchen. JoHahn hat zu seinem Krähzwang noch einen Jähzorn, also quasi einen KrähJähZornZwang, es hilft also alles nichts. Von der akustischen Belastung für die Nachbarn ganz zu schweigen, wenn statt einem sechs Hähne morgens ab 4 Uhr 30 das Dorf zusammenbrüllen.

Im Ernst: ist jemand anwesend, der ein angehendes Hähnchen haben möchte? Oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der ein Hähnchen sucht? Ich kann nichts Schlechtes über meine Pflegekinder sagen, sie fressen aus der Hand, springen auf den Schoß und machen einen ausgesprochen gut erzogenen Eindruck. Von mir haben sie das alles nicht, das muss der Vorbesitzer schuld sein. Warum er sie erst gut aufzieht und dann im Wald aussetzt, bleibt ungeklärt. (Naja, weil es vermutlich eben doch alles Hähnchen sind.). Geboren sind sie geschätzt Ende März.

Ich jedenfalls habe sie nicht weiter aufgepäppelt, damit sie am Ende im Kochtopf landen. Also teilen Sie bitten diesen Blogbeitrag, wo immer es geht, und denken mal ein bisschen darauf herum, ob Ihnen nicht irgendwo in halbwegs erreichbarer Nähe Hühnerfans oder Hühnerherbergen einfallen, wo noch ein Plätzchen frei wäre.