Huch!, eben noch Heiligabend und Silvester, jetzt plötzlich schon der 5. Januar, der Fünfte des Monats, also Zeit für die traditionelle Frage Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, kurz wmdedgt. Die freundliche Nachbarbloggerin organisiert das seit mehr als zehn Jahren, bei ihr können Sie dann auch nachschauen, was andere Bloggerkollegen und -kolleginnen so gemacht haben heute.

Wir schlafen aus, es ist Sonntag, bis fast in die Puppen schlafen wir, bis 8 Uhr. Wobei ich mich natürlich gleich frage, woher dieser Ausdruck mit den Puppen kommt, und siehe da, das Internet kennt die Lösung, und die findet sich – hoppla – in Berlin und hat mit handelsüblichen Puppen gar nichts zu tun. Wieder was gelernt. Und das gleich früh am Morgen, na, wer sagts denn.

Außerdem müssen wir uns erholen, vom Theaterabend des Musikvereins im Nachbardorf gestern, so eine Art Bauerntheater, und ja: ich habe Tränen gelacht. Knapp drei Stunden lang, der Bauch schmerzt am Morgen immernoch. Mindestens genauso erfrischend wie das eigentliche Stück ist das Publikum, es brüllt und prustet und kreischt und schreit vor Lachen, es ist alles in allem eine wahre Wonne. Drei Stunden unbeschwertes Gelächter, wo gibts denn sowas.

Vormittags dem Eisregen zuschauen und den wenigen Autos, die auf der weiß-grauen Straße am Haus vorbeischleichen, immer in der Angst, an der klitzekleinen Steigung hängenzubleiben. Was wiederum für uns als Zuschauer einen gewissen Unterhaltungseffekt hat, der Gatte steht dann im trockenen, warmen Haus am geschlossenen Fenster und guckt und sagt Jetzt muss der doch Gas geben! Nein, nicht runterschalten! und Der stellt sich aber an! Sie sehen, es wird uns nicht langweilig an einem Sonntag auf dem Lande.

Ausserdem muß der Flur im ersten Stock gestrichen werden, das Wetter ist ja dafür wie gemacht. Grün soll er werden, grün wie der junge Frühling. Ein bisschen Farbe in grauen Zeiten. Während mein Geo auf der Leiter steht und malert, und ich am Fußboden herumkrieche, um Scheuerleisten abzukleben, klingeln die Heiligen Drei Könige. So früh? Heute schon? Moment, ich komme!, rufe ich hektisch aus dem Fenster, die Hunde bellen wie verrückt, als hätten sie noch nie die Heiligen Drei Könige gesehen, und einer der Heiligen Könige sagt freundlich nach oben Richtung Fenster Bloß kein Streß.

Caspar, Melchior und Balthasar sind trotz der durchsichtigen Regenponchos durchnässt, vermutlich bis auf die Knochen, aber sie ertragen das Wetter mit einer gewissen Würde, singen vor der Haustür gegen das Gekläffe der Hunde an und lassen den Segen da. Im Gegenzug gibt es eine Spende in die nasse Spendendose und Süßkram in eine durchweichte Stofftasche.

C+M+B Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus.

Wir arbeiten weiter am jungen Frühling, irgendwann sind Wand und Finger grün und wir erschöpft. Draußen regnet und regnet es weiter, die Schneedecke hat sich in zwischen in eine graue wabernde Matschpampe verwandelt, in der nicht mal die Hunde herumstapfen wollen, weil ihnen die nasskalte Pampe bis an den Bauch reicht. Würde ich auch nicht wollen, wenn ich Hund wäre. Mehrmals ermuntern wir sie, doch schön im Garten spielen zu gehen, sie treten auf die Terrasse an den Rand der zentimeterhohen Pampe, wie an eine Rampe, an eine Pamperampe quasi, schauen sich empört zu uns um und gehen unverrichteter Dinge zurück ins Haus.

Also bleiben wir nach getaner Arbeit auf dem Sofa, allesamt. Mal ein Tag ohne Odenwälder Frischluft, das fällt mir als Sauerstoff-Süchtiger zugegebenermaßen schwer, aber nun ist es eben so. Dafür waren wir gestern vier Stunden zu Fuß unterwegs (für die Kenner unter Ihnen: Von Scheidental nach Galmbach und über Reisenbach zurück, anderthalb Stunden bergab, anderthalb Stunden bergauf, schnauf), also bitte.

So hat Petrus also für eine grüne Wand gesorgt und für einen entspannten Nachmittag, der nun langsam in einen entpannten Abend übergehen wird: So sei es und so bleibe es, und wenn wir nicht gestorben sind, dann entspannen wir auch morgen noch. Morgen ist nämlich Feiertag im wilden Süden, hahahaaaa, da staunen die Auswärtigen. In diesem Sinne: allen einen schönen Montag.

2 Kommentare zu “wmdedgt.”

  1. Wieder einmal mit großer Freude Einblick in das ländliche Idyll genommen. Und gleichzeitig die Herkunft der Begrifflichkeit „Bis in die Puppen“ kennengelernt.
    Viel Freude mit dem Frühling im eigenen Heim!
    Liebe Grüße in den Norden

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