Wir haben seit der vergangenen Woche eine gewisse Situation hier, jeden Abend fragt mein Geo mich mit leicht verzweifeltem Gesichtsausdruck Was machen wir denn heute abend? Keine EM mehr, auch die DFB-Frauen liefern nicht, also Was machen wir denn heute abend?
Wir sitzen also regungslos und verlassen auf dem Sofa und glotzen in die Richtung, in der das Laptop für die Fußballübertragungen stand, wir glotzen ins Leere und langweilen uns. Ich habe deswegen angefangen, aus dem Wohnzimmerfenster im ersten Stock heraus den Himmel zu knipsen, der war in den vergangenen Tagen oft mindestens so dramatisch wie das EM-Finale, also bitte.
Ich hätte auch ein Stativ benutzen können, alles etwas professioneller, ISO-Rauschen undsoweiter, es wurde ja schon dunkel und dunkler, aber es war ja nur eine Art Übersprunghandlung, ein schnelles Geknipse, mit dem verehrten Bloggerkollegen Buddenbohm im Ohr, der das hier mal als Fachblog für Bewölkung bezeichnet hat.
Was man halt so macht, abends auf dem Lande. Wir hätten in der Tat auch etwas unternehmen können, im Dorf war Jubiläumsfest der katholischen Landjugendbewegung, drei Tage lang. Wer jemals auf dem Lande gelebt hat, weiß, was das bedeutet: Mitfeiern – oder Ohropax. Egal, wie weit oder nah am Festgeschehen man wohnt, der Wind treibt die Musikfetzen und die Bässe, die Stimmen und das unbeschwerte Johlen bis morgens früh um Vier noch in alle Dörfer drumherum. Sie müssen sich das in etwa vorstellen wie ein AC/DC-Konzert, nur dass der Altersdurchschnitt deutlich jünger sein dürfte.
Weil ich alt bin – und müde und evangelisch noch dazu: Ohropax. Und die Jungen fröhlich feiern lassen.
Auch wir, auf dem Lande, dem Osnabrücker Lande lebend, konnten heute Nacht im Bett stehend tanzen zu der Rockband vom Fußballplatz. Früher hieß das Talger Open, für den, der es sich ansehen möchte. Jetzt ist es nur die Fete von ein paar Fußballclubs. Auch wir verwenden Oropax und freuen uns über die Freude der jungen Leute. Man muss ja gönnen können.
Heute Abend nur Donnergrollen und Amselgezeter, weil sie von den Eichhörnchen geärgert werden.
Zum Glück sind die Fische im Teich ruhig. Obwohl heute morgen schmatzten sie echt laut.
Euch und uns einen ruhigen Sonntagabend, Eure Karin, die mit der Kunst vom Hof, die zu faul ist zum bloggen.
Liebe Friederike, liebe Alle,
vielen Dank für die wunderschönen Bilder. Insbesondere das Bild des 2. Blocks rechts unten hat es mir angetan: „…seht ihr den Mond dort stehen, er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind gar manche Sachen, die wir getrost belachen, weil uns‘re Augen sie nicht sehen. …“ Matthias Claudius schrieb diese Zeilen und ich kann „Der Mond ist aufgegangen“ als Text nur empfehlen.
Einen guten Start in die neue Woche wünscht,
Gabriela
Liebe Friederike,
da das Kontaktformular defekt ist (bzw. der Link dazu im Nirwana landet):
Das neue Design ist schön, wenn auch noch ungewohnt.
Vor allem fällt mir der fehlende „Herz“-Button auf, den ich aus Ermangelung an Kommentierlust häufig gedrückt habe, um meine Zustimmung zu zeigen.
Zu den Fotos: solche und auch dramatischere könnte ich hier gerade auch jeden Tag machen.
Nur denke ich, wenn ich sie dann zeige, glaubt mir keiner, dass es hier so aussah…
Grüße vom Lande – ganz im Westen, wo es auch reichlich laute Schützen- und Dorffeste gibt…
Tanja
Oha, danke für den Hinweis mit dem kontaktformular!
Wobei: welches Kontaktformular, ich finde es selber gar nicht mehr.
Es ist unter „Neu hier?“ im letzten Satz im Text verlinkt (gewesen) ;-)
;-)