Zwölf Bilder vom Zwölften des Monats, bitte sehr, so will es die freundliche Nachbarbloggerin einmal im Monat, und ich bin auch an diesem Zwölften wieder dabei. Das erste Bild des Tages, siehe oben, so verwackelt und matschig wie Gehirn und Geisteszustand um diese Uhrzeit, es ist kurz vor Sechs, als der Himmel sämtliche Schleusen öffnet und Blitz und Donner schickt. Und Pfützen und Rinnsale in den Keller, siehe unten, aber das kennen wir ja schon. Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen. Freitag ist hier übrigens wie immer Frei-Tag. Schön, wenn man da den Wecker ausgeschaltet lassen kann und trotzdem vor Tau und Tag aus dem Schlaf gerissen wird.

Rund ums Haus plätschert, pladdert, donnert es, und man kann nicht genau beurteilen, ob das Gewitter lauter ist oder das hysterische Gehechel der verängstigten Hunde. Wenn es irgendwann mal richtig gewittern sollte, werden sie vermutlich alle vom Herzschlag getroffen tot umfallen, mal abwarten.

Auf der morgendlichen Hunderunde bleiben wir, Überraschung!, trocken, aber freundliches Wetter ist anders.

Kurz in den Supermarkt springen, einige Leute mit deutlich weniger Einkaufswageninhalt vorlassen, dann noch etwas länger warten, weil es vorne bei der Kassiererin stockt, sie plaudert mit einer Kundin über das für heute geplante Abendessen, Ach, gibts heute Blumenkohl? Ja, zum Fisch, Freitag muß man Fisch essen, hahahahaaa, ja, das ist richtig, freitags immer Fisch, beide lachen und wünschen sich noch sehr ausführlich einen guten Tag.

Niemand meckert oder verdreht die Augen, alle warten brav oder freuen sich an der Unterhaltung, ich muß deswegen an diesen aktuellen Beitrag vom verehrten Bloggerkollegen Buddenbohm denken, da geht es an großstädtischen Supermarktkassen offenbar deutlich anders zu, und sogar Security steht da herum. Security in einem Supermarkt, unvorstellbar hierzulande, vielleicht sollten wir da manchmal etwas dankbarer sein hier in der vermeintlichen Provinz. Sind wir aber vermutlich ohnehin meistens, dankbar.

Freitag ist Frei-Tag ist Putz-Tag.

Zur Erholung ein kleiner Ausflug wieder mal an den Katzenbuckel, höchster Berg des Odenwaldes. Wolken gucken und Hunden eine Freude machen.

Die Freude währt allerdings nur so lange, bis einem der Hunde (vermutlich) eine Erdwespe in die Pfote sticht, jedenfalls führt sich das ohnehin zum Drama neigende Frollein Leni schon nach nur guten zwanzig Minuten Ausflug im Grünen plötzlich auf, als säße sie Freund Hein auf der Schippe. Dem Tode geweiht. Also zurück zum Auto, eine kleine frustrierte und jammernde Karawane, wir schleichen und humpeln mehr, als dass wir laufen, und dann über Felder zurückfahren, wenigstens noch das Wolken-Gucken erledigen.

Der Rest des Tages: Menschen, die auf Pfoten starren. Tut sich da was? Wird es schlimmer, wird es besser? (Es wird besser.)

Hinterm Haus die Halle aufräumen, wir hatten gestern Gäste zum Abendessen da. Wenn es in Esszimmer und Küche zu dreckig ist und ich definitiv keinen Nerv zum Putzen habe, laden wir in die Halle ein. Eine ehemalige Scheune, die der Gatte zur Kunst-Halle erklärt hat. Da ist es noch viel dreckiger, aber da finden alle den Staub und die Spinnenweben irgendwie toll. Behaupten sie jedenfalls. Es ist ein kleiner Trick unsererseits, der allerdings nur im Sommer funktioniert.

Und dann noch die hoffentlich letzte Pflicht des Tages erledigen, alles vorbereiten für den Arbeitseinsatz morgen. Ich habe eine dienstliche Verabredung. (Klick!) Mit einem U-Boot. An einem Samstag. Um Vier Uhr früh.

Ja, Sie dürfen mich bemitleiden.

9 Kommentare zu “12 von 12”

  1. Also, in der Kunst-Halle wäre ich sehr gerne mal Gast, so ein Ambiente! Essen wäre da für mich Nebensache, das tolle Rundherum würde meine Sinne beschäftigen :-)
    Ich hab’s ja schon kundgetan, aber sicher ist sicher: Das neue Kleid der Website ist spitze, angenehm reduziert, der Auftritt – ohne Firlefanz, ganz große Klasse!
    Wieder wahnsinnig gerne hier gelesen, mit lieben Grüßen aus dem Nachbarland, mit viel Gewitter als Begleitung! C Stern

  2. Nein liebe Friederike, ich bedauer Dich nicht. Im Gegenteil: ich beneide Dich dafür. Du als Reporterin stehst doch in der ersten Reihe, kannst das U-Boot genau anschauen, wir, das ” normale Volk” dürfen, vielleicht, aus der hintersten Reihe einen Blick drauf werfen ;-) Und die Uhrzeit hat was: es fängt grad an hell zu werden. Kannste vielleicht überm Neckar noch den Sonnenaufgang sehen…. viel Spass wünsche ich Dir

  3. Liebe Friederike,
    bin soeben mal, dank Deiner Empfehlung, beim “verehrte Kollegen Buddenbohm” unterwegs gewesen, weil ich es wissen wollte und jetzt weiß ich es:
    Nie wieder!, denn: Dein blog ist in keiner Weise zu toppen! Der kollegiale blog ist nicht schlecht, aber … wer den Deinen kennt …
    Danke diesmal besonders für die wunderbaren Bilder – es sind wirkliche Kompositionen, eine Kunst.
    Schöne Grüße, Gabriela

  4. ich sehe faszinierende wolkenbilder trotz abbruch der guckerei. die gästefreundliche kunsthalle würde ich durchaus trotz spinn- und anderer weben gern besichtigen. weniger freudig wäre ich morgen früh um vier. das mitleid ist durchaus vorhanden. trotzdem viel spaß!
    schöne grüße von mano

  5. Wie immer ein großes Vergnügen, bei Dir mitzulesen… Und um die Halle und ihre Möglichkeiten beneide ich als Viel-und-gerne-Gastgeberin Euch gerade sehr – wie herrlich ist das denn.

    Es grüßt
    Uschi aus Aachen

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