Ein Pro-Tipp für alle, die die corona-bedingte Ereignislosigkeit beklagen: Machen Sie das nicht zu laut, der liebe Gott hört es und schickt dann Ereignisse, bei denen man nicht sicher ist, ob man sie so gewollt hat. Ich habe das für Sie getestet. Ich hatte offenbar definitiv zu laut über die Ereignislosigkeit im Privaten geklagt und fand mich am Sonntagfrüh knöcheltief im Wasser in der Garage wieder.
Doppelter Bruch in der 60 Jahre alten Wasserleitung vor dem Haus, Notdienst, Bagger, Presslufthammer, das ganze Programm. Alle Bauarbeiter werden Sonntag und Montag irgendwo abgezogen, um vor dem Haus zu retten, was zu retten ist, und alle sind ausgesprochen freundlich und bemüht, Sie sin‘ doch die Fraa vumm Radio?, fragt einer, als ich grade ungewaschen-ungekämmt in der dreckigen Hose und mit Gummistiefeln durch den Modder wate, auf dem Lande bleibt ja nichts verborgen.
Jetzt ist alles wieder gut, die Garage wieder trocken, das Rohr erneuert, die Versicherung zuvorkommend. Nur die Baugrube vor dem Haus ist noch da und erzählt den Vorübergehenden stumm die Geschichte von der pandemiebedingten Ereignislosigkeit.
Und sonst so? Der junge Mann vor mir an der Supermarktkasse kauft eine Maxipackung Pampers von den Ausmaßen eines Couchtisches, dazu eine Literflasche Rotwein und eine Stange Zigaretten. Vielleicht überfordern ihn gewisse Ereignisse grade, ich überlege kurz, ob ich ihm mein Mitgefühl aussprechen soll, lasse es aber sicherheitshalber. Die Leute haben ja mitunter nicht mehr allzuviel Humor übrig in diesen Zeiten.
Im Wald unterwegs gewesen, eine reine Schlammschlacht, komplett ereignislos und wunderbar. Nur ein paar Rehe aufgescheucht, der Hund findet das deutlich aufregender als ich. Herr Konrath hat das Holz schön, siehe oben.
Und gearbeitet, na klar:
Womit um alles in der Welt beschäftigt man sich denn da so als rasende Reporterin?
Ausnahmsweise mal nicht nur mit der Pandemie, ja, isses denn zu glauben. Auch, aber nicht nur. Mit Quarantäne-Neureglung für Schulen. Mit ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Kliniken. Daneben noch mit Kirchenaustritten. Traditionell auf sehr niedrigem Niveau hierzulande, und doch verdoppelt im Januar gegenüber anderen Januaren. Mit gewerbsmäßiger Wilderei. Der zweifache Polizistenmord bei Kusel, Sie wissen schon. Gewerbsmäßige Wilderei gibts aber nicht im Odenwald, hier sind die Leute noch anständig und die Fluchtwege zu kompliziert. Ein paar Dörfer weiter könnte ein superduper Wellness-Hotel entstehen, am höchsten Berg des Odenwaldes, na, das wäre ja mal was. Die feine Dorint-Gruppe hat sich als Betreiberin schon mal ins Spiel gebracht, jetzt wird ein Investor gesucht, falls Sie also irgendwo 60 Mio rumliegen haben, ich könnte da einen Kontakt herstellen. So ein schickes Hotel gibts hier nämlich weit und breit nicht. Diebe haben bei Osterburken mehr als zwei Kilometer Kupferkabel gestohlen, ja, das klingt halbwegs lustig, bedeutet aber für den rechtmäßigen Besitzer einen Schaden von rund 26.000 Euro. Und in Aglasterhausen werden Pflegeeltern gesucht, vielleicht wäre das ja was für Sie. Und bei einem Termin gestern abend hatten die mir bis dato völlig unbekannten Interviewpartner noch etwas vorbereitet, weil sie sich so darüber freuten, dass sich jemand für ihre Geschichte interessiert. Bio-Schnitzel mit frischen Champignons, ich musste leider passen, war aber sehr gerührt. Schön sowas, zwischendurch.
Ha!! Schnitzel paniert mit Champignons.
Das ist zwar keine Meldung wert aber trotzdem super.
Immer schön mit rel. kleiner Hitze.
Ein Stück Butter in das Öl, solange es noch „schmurgelt“ ist es nicht zu heiß.
Essen ist des Sex des Alters… .