So beruhige Dich doch, lieber Michael, es ist gar nicht so schlimm, wenn Du den Farbfilm vergessen hast. Es gibt so Tage, da braucht man gar keinen Farbfilm, Tage, die sind so schwarz-weiß-grau, da kannste Farbfilme in die olle Praktica einspannen, soviel Du willst, das Ergebnis bleibt doch schwarz-weiß-grau. Hier im Odenwald gibt es diese Tage immer wieder, besonders jetzt, zwischen November und Februar, da kannste Dir den Farbfilm sparen, also echt jetzt.

Ich habe trotzdem heute in Farbe geknipst da draußen bei der Hunderunde, das erwähne ich hier zur Sicherheit, weil man es ja doch auf Anhieb kaum glauben mag. Wie das halt so ist im Leben: Am Ende kommt es darauf an, was man draus macht. Die Odenwälder philosophischen Abhandlungen hätten wir damit für heute also auch wieder erledigt.

Alle Handy-Farb-Bilder: Am Sportplatz Wagenschwend. Kommt der auch mal wieder zu Ehren.

P.S. Den Song Du hast den Farbfilm vergessen kenne ich übrigens seit frühester Berliner Jugend. Sangen wir auch im Westen inbrünstig, ohne ihn so wirklich zu verstehen. Ich hatte damals eine tiefe Sehnsucht, mal nach Hiddensee zu fahren, daraus wurde dann allerdings erst kurz nach dem Mauerfall was. Ohne das Lied wäre ich da nie gelandet. Und Nina Hagen ist man in West-Berlin auch manchmal begegnet damals, ich bin einmal in sie hineingerannt, als ich Konto-Auszüge abholen wollte, in einer Filiale der Deutschen Bank am Theodor-Heuss-Platz. Ausgerechnet.

2 Kommentare zu “Farbfilm”

  1. SW-Fotografie ist eine feine Sache, weil man da ganz anders „denken“ muß beim Bildaufbau.

    Selber bin ich ja auch so ein Dinosaurier und neben der ohnehin fast monochromen Jahreszeit „knipse“ ich sogar noch hin und wieder mit einer Praktica. Letztens erst wieder passiert, allerdings mit einem Diafilm wegen der Herbstfarben.

    Eine analoge SLR von Canon muß auch ab und an noch herhalten und die alten Objektive nutze ich weiter mittels Adapter an der digitalen SLR, weil die irgendwie ein ganz anderes Flair haben als die modernen und durchgerechneten Objektive. Gerade die Fehler machen diese Teile inzwischen so interessant und es ist faszinierend, was sich mit diesen Flaschenböden und alten Kameras noch herausholen lässt.

    Aber vielleicht kommt ja noch ein schöner Winter mit strahlend blauem Himmel und richtig Schnee.

    „Farbfilm“ und Nina Hagen: Irgendwie ist das so abstrus und konträr, wenn ausgerechnet dieses Lied von einer Militärkapelle zum Abschied von Angela Merkel inszeniert wird. Das ist für mich fast so makaber wie der Fackelzug anlässlich des beendeten Afghanistan-Einsatzes. Cool wäre es, wenn es mal ohne dieses Tschingderassabum stattfände…

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