Der Ausnahmezustand sollte nicht mehr so extrem lange gehen, irgendwann weiß ich nämlich die römischen Ziffern nicht mehr.

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Gestern nach der Arbeit um 20 Uhr noch halb verhungert beim Restaurant Essen to go bestellt. Da läuft das Geschäft den Umständen entsprechend gut, und die Stimmung ist auch in Ordnung. Trotzdem mussten die Mitarbeiter heimgeschickt werden. Kurzarbeit, zum ersten mal in der langen Geschichte der Wirtschaft. Ich habe Abitur und spreche fünf Sprachen, aber diese Anträge versteht doch kein Mensch, flucht die Gastwirtin.

Mit der Packung heißer Tortellini auf dem Schoß auf den Feldern gehalten, in den Sonnenuntergang geglotzt und in aller Ruhe gegessen. Wie früher im Autokino. Allerdings war ich noch nie in meinem Leben in einem Autokino.

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Satt und müde ins Bett gefallen, um mich gleich darauf zu ärgern. Irgendwer beschallt da wieder das halbe Dorf mit Bass-lastigen Lautsprechern, Melodie-Fetzen wabern durchs offene Fenster. Beim genauen Hinhören stelle ich fest: Das ist gar nicht die nervige Rumms-Musik wie sonst, das ist was ganz anderes, mir ganz bekanntes und vertrautes. Sehr schön. Zufall oder nicht, es passt zu diesen Tagen. Und das Video, das ich von diesem Lied gefunden habe, ist so… wie wollen wir sagen… eigenwillig, dass ich es Ihnen nicht vorenthalten möchte.

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Wenn ich in den Spiegel schaue, ahne ich ja, dass Haarspangen der nächste heiße Tipp für Hamsterkäufe werden könnten. Und Ansatzfärbemittel. Oh weh. Aber am Schluß sehen wir alle gleichermaßen zerzottelt aus. Und letzten Endes dürfte das unsere geringste Sorge sein.

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Wenn er nicht gerade irgendwas repariert und tut und macht im Garten und sich brav an meine Anweisung hält, nicht unnütz in der Gegend und in Supermärkten herumzumachen, dann füllt der Gatte weiterhin seinen Blog mit Bildern aus dem Depot. Schauen Sie gerne mal vorbei.

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Ich kann an meinen freien Tagen tatsächlich mal wieder frei nehmen, im Moment läuft das Chaos in der Redaktion wie im Leben ja irgendwie schon in halbwegs geordneten Bahnen. Die Lage entwickelt sich, und die Kurven gehen weiter nach oben. Und mit dem Tod des lieben Bekannten gestern wird mir nochmal schlagartig bewusst, dass wir Journalisten eben nicht nur, wie sonst so oft, daneben stehen und berichten, und wissen: So sehr mich das Geschehen auch mitnehmen mag: Am Ende des Tages habe ich es so gut und so professionell wie möglich abgearbeitet – und es betrifft mich nicht. Das funktioniert nicht mehr. Auch wir sind mittendrin im Geschehen, auch uns kann es jeden Tag treffen und be-treffen. Und gleichzeitig müssen wir irgendeine professionelle Distanz wahren. Ich muss darüber nachdenken.

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Einfach mal die Ruhe genossen, aus vollen Zügen. Und ein bisschen mit der Kamera herumgespielt zuhause. Es gibt wenig, was mich mehr entspannt.

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Die Freundinnen verteilen die Kekse, die ich für (von vielen Menschen gespendete, DANKE!!) 500 Euro beim Traditionsbäcker im Städtchen in Auftrag gegeben habe. Als winziges Zeichen der Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen in der Region. Einhundert Päckchen mit einem kleinen Schreiben an all die Systemrelevanten, ohne die nichts liefe und die immernoch viel zu schlecht bezahlt werden. Können Sie übrigens gerne nachmachen, die Aktion. Und nebenbei die entsprechenden online-Petitionen für die bessere Bezahlung der Pflegeberufe unterschreiben, davon gibt es jede Menge.

Heute abend probt der Musikverein Wagenschwend wieder, diesmal fürs Osterkonzert. Von Balkon zu Balkon, von Terrasse zu Terrasse. Näheres können Sie hier nachlesen und -hören. (oder hatte ich Ihnen das etwa schon verlinkt? Ach, ich verliere bald den Überblick.)

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https://www.facebook.com/netzwerkneckarodenwald/posts/3300290900000654

6 Kommentare zu “Rückzug XII”

  1. Ich finde Ihren Blog ganz, ganz wunderbar und freue mich über jeden einzelnen Beitrag. Wie schön, dass es Sie und ihn (den Blog) gibt!

  2. Die irischen Segenswünsche haben mir gut getan, übrigens unser Lieblingslied, so kirchlich gesehen. Und hier schon mit vielen Erinnerungen getränkt.
    Danke Dir (für alle Beiträge)
    Liebe Grüsse
    Nina

    1. Auch eines meiner Lieblingslieder, wobei ich dieses Video hier etwas… spooky…finde.

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