WMDEDGT.

5. September 2016

Was ich den ganzen Tag eigentlich so mache, kurz wmdedgt, das will am 5. jedes Monats die brüllende, aber freundliche Bloggerin aus der Nachbarschaft wissen. Ein stinknormaler Tag im Leben einer selbsternannten Landpomeranze, sozusagen. Dokumentiert mit einem schnöden Händi. Also, bitte. Immerhin ist heute regulärer Arbeitstag, das heißt, ich hänge nicht irgendwo sinnlos und entspannt herum, sondern ich mache tatsächlich irgendwas.

Zunächst einmal mache ich das Licht an, weil es finster ist, morgens um 6 Uhr 15 in der Küche, und man sonst den Kaffee vor Augen noch kaum sieht. Tragisch, aber wahr, der Sommer und das Licht verabschieden sich in leisen Schritten. Ich verkneife mir an dieser Stelle die Bemerkung, dass wir schon ab kommendem Monat wieder mit Eis und Schnee rechnen müssen, Badisch-Sibirien halt, aber jedes mal gibt es zuhause Zank und Streit, wenn ich solche Sachen sage. Der Gatte hat in dieser Frage leider keinerlei Humor.

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Dann Hunderunde, wie immer, heute mit morgendlichem Empfangskommittee und einem Abstecher an den Forellenteich im Wald, zum Füttern. Der Forellenbesitzer hat mir den Schlüssel für das Grundstück überlassen, was für ein Geschenk. Wenn ich da sitze mit dem zweiten Kaffee aus der Thermoskanne, und aufs Wasser gucke, wenn die Forellen ein bisschen plätschern und die Vöglein piepsen und der Wind in den Bäumen raschelt, dann denke ich, es kann kein besseres Leben geben als das auf dem Lande, weit weg von allem. Hier draußen gibt es nicht mal Handy-Empfang, und ich finde das ganz herrlich. Nur einen frechen Reiher gibt es, der hat es auf die Fische abgesehen, und den vertreibe ich so nebenbei dann auch noch.

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sdr

Und obwohl das eigentlich an Schönheiten schon genug für einen Tag ist, geht es danach zur Arbeit ins Redaktionsbüro, es hilft ja alles nichts. Mit einem volldigitalisierten Landwirt telefonieren und einen Termin ausmachen, einen Herrn besuchen, der ein gigantisches Bienenhotel gebaut hat, die Redaktion schreit nach bunten Geschichten in diesen trüben und sommerlöchrigen Zeiten. Dabei sind Geschichten aus der Kategorie Bienen so bunt gar nicht, das ist ein unerfreulich weites Feld und hat sogar noch was mit großer Politik zu tun, naja, Sie wissen schon. Und falls nicht, können Sie das hier nocheinmal nachlesen und nachschauen, die Medien und die Umweltschützer warnen da seit Jahren schon.

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Eine tariflich festgezurrte Mittagspause gibt es auch, zumindest eine kurze, der Bürohund ist ja meistens dabei und kann sich nach den Bienen nun den Mäuschen auf dem Felde widmen, während ich mir den herbstlichen Wind um die Ohren pusten lasse. Und, ja, so sehen unsere Mittagspausen meistens aus, ich will ja keinen neidisch machen, aber so ist das eben, wenn man in der vermeintlichen Provinz arbeitet.

sdr

Dann aus dem Bienenhotelier einen Radiobeitrag gebastelt und mit der netten Kollegin von SWR1 ein Gespräch  vorbereitet, das heute abend laufen soll, es geht – wie sollte es anders sein – um das Leben einer Großstädterin auf dem (gar nicht so) platten Lande. Wenn Sie da nachträglich mal reinhören wollen, bitte sehr, hier gehts zum podcast, ich bin mal selber sehr gespannt. Man redet ja da manchmal dummes Zeug und manchmal wirklich staatstragende Dinge, die die Welt verändern werden, naja, schaun wir mal. 

sdr

Und dann ist auch mal Zeit für Feierabend, ein Kaffee mit einer lieben Freundin, danach relaxen auf dem Sofa im Künstleratelier des Gatten. Für beide Hunde gilt striktes Betretungsverbot, sowohl für Atelier wie auch fürs Sofa, man muß da einfach konsequent sein, wenn Sie Hunde oder Kinder ihr Eigen nennen, wissen Sie, wovon ich spreche.

dav

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Dann tun, was so halt zu tun ist als selbsternannte Landfrau, Hühner füttern undsoweiter.

Bewundern, was der Mann geschaffen hat, im Atelier und in der Küche, und dann den Tag ausklingen lassen.

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Ich finde ja durchaus, so läßt sich das leben, auf dem Lande.

 

 

 

 

 

 

 

  • 3 Kommentare
  • Franziska 5. September 2016

    Kicher – ich darf zu Hause das “H”-Wort auch nicht sagen – wo es aber doch immer aktueller wird. Das kann den häuslichen Frieden empfindlich stören… Wieder schön und erfrischend geschrieben – Danke für den Einblick ?

  • Christjann 7. September 2016

    Ich mag total gerne, was Ihr Mann so malt!

    • LandLebenBlog 7. September 2016

      Na, das freut ihn bestimmt!

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