Haarig.

3. Mai 2021

Wir haben da ungebetene Gäste im Gemüsegarten, kleine und riesengroße Löcher, ich kann sie gar nicht zählen, so viele sind es. Die Experten im Internet vermuten, es handle sich um megafette Wühlmäuse, irgendwer orakelte sogar etwas von Wanderratten, aber das will ich nun mal ausschließen. Also Wühlmäuse. Man könne Lebendfallen in die Gänge einbauen, heißt es auf den entsprechenden Ratgeberseiten, das gehe angeblich ganz einfach, aber leider steht nirgendwo, was ich dann mit den gefangenen megafetten Wühlmäusen machen soll, und außerdem habe ich anderes zu tun, als Fallen in unterirdische Gänge einzubauen, bin ich Tiefbauingenieurin oder was.

Wir versuchen es erstmal mit Omas alten Hausmitteln, in diesem Fall mit Hundehaaren, die wir büschelweise in die Gänge stopfen. Wohl dem, der eine großartige Hundefriseurin im Freundeskreis hat, wir haben Hundehaare in allen Formen und Farben und in vielfältigen Geschmacks- und Geruchsrichtungen, sodass wir die für die nächsten 23 Jahre in Erdlöcher stopfen könnten, also bitte, das sollte doch funktionieren. Wenn es den Wühlmäusen dann stinkt, verziehen sie sich hoffentlich zum Nachbarn. Das alles nur zu Ihrer Information, falls Sie sich einmal mehr fragen, was man tief in der vermeintlichen, langweiligen Provinz eigentlich überhaupt so treiben kann, den lieben langen Tag.

A propos Haare fällt mir ein, ich müsste mal wieder zum Frisör, Coronamatte läßt grüßen, aber erstens habe ich in den vergangenen Wochen auch noch das letzte bißchen Eitelkeit abgelegt, außerdem reiße ich mich immer noch nicht um körpernahe Dienstleistungen. Ich liebe meine weltbeste Frisörin von Herzen, aber leider ist sie technisch immer noch nicht in der Lage, online die Haare zu schneiden, es ist wirklich ein Trauerspiel hier in der Provinz, das Netz gibt das angeblich immer noch nicht her, und es wird Zeit, dass wir endlich auf 5G umstellen hier im Odenwald. Oder halt Glasfaser bis in jeden Frisörsalon, das täte dann auch funktionieren, glaube ich. Zumindest Schneiden und Föhnen. Waschen müsste man sich sparen, Glasfaser ist angeblich nicht wasserdicht.

Naja, Sie wissen schon.

  • 7 Kommentare
  • Peer van Daalen 3. Mai 2021

    Hallo in den Odenwald
    Auch Karbid ( Calziumcarbid) ist “ein umweltfreundlicher Abwehrstoff (Vergrämungsmittel) gegen Wühlmaus und Maulwurf ohne die Tiere dabei zu schädigen oder zu töten”.

    https://www.ertl-service.at/handel/exklusiv-bei-uns/karbid-wuehlmaeuse-und-maulwuerfe-umweltschonend-vertreiben/

    https://www.wuehlmaus-bekaempfen.de/karbid-gegen-wuehlmaeuse/

    Gib doch mal “wühlmäuse + karbid” bei Google ein. Kann man bei OBI und Amazon kaufen.

    Grüße | Peer

    • Hauptschulblues 3. Mai 2021

      Bloß nicht bei A.!

      • Peer van Daalen 4. Mai 2021

        Lächerlicher und peinlicher Einwand, wenn man seinen OBI oder ähnliches “direkt um die Ecke hat” wie F. K. vom Lande (mal sarkastisch gesagt).

        • Peer 4. Mai 2021

          Außerdem wird vor dem öffnen Ihrer Seite gewarnt mit “Dies ist keine sichere Verbindung”.

    • Raoul 5. Mai 2021

      Und sollte das nicht funktionieren, kann man es immer noch wunderbar zum Karbidschießen nutzen – und damit vielleicht dieses Problem lösen:

      https://landlebenblog.org/2017/05/19/idylle-oder-so/

      :-)

  • poupou 3. Mai 2021

    wir haben irgendwann gelernt, dass die durchschnittliche lebensdauer der wühlmaus in freier wildbahn (wenige monate) deutlich kürzer ist als unsere ausdauernden bemühungen: es ziehen ständig neue wühlmäuse ein, die man dann neu vergrämen müsste.

    wir leben inzwischen damit und pflanzen obstbäume, rosen, hortensien und tulpen mit einem großzügigen wurzelgehäuse aus kaninchendraht. bis der korrodiert ist, sind die bäume dann ausreichend angewachsen und es braucht keinen schutz mehr.

    lg
    poupou

  • marion 4. Mai 2021

    die Hundehaar Methode konnte in meinem Garten nichts ausrichten. Doch seit ich einen Schleiereulen Brutkasten aufgehängt habe, (so weit oben am Haus, dass die freiwillige Feuerwehr so nett war zu helfen – wie das eben so ist auf dem Dorf) Schleiereule eingezogen ist und sich nun bestens versorgt, gibt es Hoffnung.

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