1. FC Huhn.

22. September 2017

Es ist eine jahrhundertealte Erkenntnis, nachgeradezu ein Fakt, wie man ja inzwischen gerne sagt, nein, tatsächlich ist es seit Jahrtausenden so, und doch weiß kaum jemand davon: Ein Großteil der kleinen Hühnereier wird schon mit Haaren auf dem Kopf geboren. Manche haben sogar schon richtige Frisuren, eine schwarze Elvistolle, einen blonden Beatlespilzkopf oder eine rote wilde Hippie-Mähne, es ist wie bei Säuglingen auch. So gesehen sind Hühnereier eben auch nur Menschen.

Fakt ist aber auch, dass sich im Kontakt mit dem deutschen und mitteleuropäischen Endverbraucher das haar-lose Ei, der Glatzkopf, durchgesetzt hat, der liebe Himmel weiß, warum. Der Eierkunde möchte morgens keine haarigen Sachen auf seinem Frühstücksteller, sondern einen glattrasierten Eierkopf.

Deswegen werden die behaarten Eier aussortiert und neuerdings nach China exportiert, das las ich neulich in einem Eierfachmagazin, dort sollen Eier mit Frisuren der letzte Schrei sein, und die Chinesen seien ganz wild, besonders auf die Rothaarigen, hieß es da. Wahrscheinlich hat das mit den Haaren und den Eiern wieder irgendwas mit irgendeinem Schweinkram zu tun, ach, was weiß denn ich, bei den Chinesen muss man ja mit allem rechnen.

Was nicht in den Export geht, wird von Spezial-Geflügelhaltern mit dem entsprechenden Maschinenpark kurzerhand geschoren. Ja, da staunen Sie. Das wird dem Endverbraucher gern verheimlicht. Weil mit der zwangsveränderten Frisur auch seelische Schäden für das neugeborene Ei einhergehen können. Mit Tierwohl hat das nichts zu tun! Ich erinnere mich da gerne an meine Mutter, die mir im Schlaf die langen Haare zu einer raspelkurzen Bubenfrisur abschnitt, nein, das war nicht schön, darunter leide ich noch heute.

Und, sehen Sie, so ist das mit den Eiern auch. Sie sollten bei Ihrem nächsten Einkauf darauf achten.

 

 

 

 

  • 3 Kommentare
  • Roswitha 22. September 2017

    Danke- endlich verstehe ich die Kratzer, die auf manchen Eischalen sind! Schade, ich hätte gern ein wuscheliges Ei, streichele sowas gern. Man muss den Chinesen nicht alles geben,
    besonders nicht die Rothaarigen.

    • LandLebenBlog 22. September 2017

      Vielleicht sollte man eine online-Petition starten.

  • zauberhexe 22. September 2017

    Ich verkaufe gerne Eier mit Frisur!! Da ich sie vor dem Verkauf nicht wasche, lasse ich auch gerne den Flaum dran. Damit der Kunde eine ungefähre Ahnung hat, von welchem Huhn das Ei ist. Und bei den Kindern ist sowas eh gern gesehen.

    Grüßlis Karin

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