Es gibt diese Sätze, die katapultieren mich augenblicklich zurück in ein zufriedenes Landpomeranzendasein – egal, wie groß und ungestillt die Sehnsucht nach ein bißchen städtischem Umfeld und ein paar städtischen Gesprächsthemen mitunter auch sein mag.

Es gibt hier ja gar keine Intellektuellen, sagt der freundliche Herr aus der nächstgrößeren Stadt, der ein Ferienhäuschen im Odenwald sein Eigen nennt. Er ist mir den Abend über nur insofern aufgefallen, als auch er  – wie all die anderen Besucher aus der Stadt – nicht eine einzige Frage an die ihm fremden Gäste der Party stellt, so kommt es mir vor.

Wir haben in all den Jahren hier niemanden kennengelernt, sagt er beiläufig und beißt in eine triefende Bratwurst, es gibt hier halt gar keine Intellektuellen, deswegen halten wir es hier immer nur zwei, höchstens drei Wochen aus.

 

 

 

 

 

 

• 2 Kommentare
• christian ullmer 28. Juli 2015

  In meiner Schulzeit gab’s bei uns einerseits arrogante Streber, die das auch immer heraushingen, und Streber, die eigentlich nur für sich strebten.
  Die Arroganten wohnen heute in Städten, die anderen wurden z.B. in der Provinz Landrat.

  • LandLebenBlog 28. Juli 2015

    Letzteres wäre für die Provinz ja nicht verkehrt.